Europäische Unternehmen stellen Engagement in China infrage

Die Attraktivität des chinesischen Marktes nimmt für europäische Unternehmen aufgrund nicht erfüllter Reformen und zunehmender Herausforderungen ab. Dies geht aus einem Positionspapier der Europäischen Handelskammer hervor, das am Mittwoch veröffentlicht wurde. Laut dem jährlichen Bericht überwiegen für einige Unternehmen mittlerweile die Risiken einer Investition in China die potenziellen Erträge. Die Kammer, die über 1.700 Mitglieder vertritt, betont die Notwendigkeit konkreter Maßnahmen, um die Hauptanliegen der Unternehmen anzugehen. Jens Eskelund, Präsident der Kammer, sprach von einem 'Wendepunkt', da Investoren ihre Geschäfte in China zunehmend kritischer unter die Lupe nehmen. Die Herausforderungen des Geschäftsbetriebs beginnen, die erwarteten Gewinne zu übertreffen. Trotz des erheblichen Potenzials Chinas forderte Eskelund dringend konkrete Maßnahmen der chinesischen Regierung. Das Positionspapier enthält über 1.000 Empfehlungen an die chinesische Regierung und bietet eine 'Blaupause' zur Wiederherstellung des Vertrauens. Eskelund betonte, dass einige Unternehmen außerhalb Chinas bessere Margen erzielen. Zwischen einem Drittel und der Hälfte der EU-Unternehmen beobachte die wirtschaftliche Entwicklung in China abwartend, bevor sie weitere Investitionen tätigen. Trotz dieser Herausforderungen sieht die EU-Handelskammer jedoch nicht, dass ihre Mitglieder vollständig aus China abziehen wollen. China bleibt ein wichtiger Standort für Branchen wie die Automobil- und Chemieindustrie, so Eskelund.