Europäische Aktienmärkte büßen Gewinne ein - Fokus richtet sich auf bevorstehende Notenbankentscheidungen

Eulerpool News
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In einem Sekundenherzschlag der Finanzwelt sahen sich die europäischen Aktienindizes am Freitag genötigt, ihre zuvor erzielten Gewinne am Ende des Handelstages abzugeben. Die Blicke der Investoren richteten sich in besonderem Maße gen Westen, wo die New Yorker Börsen angesichts schwacher US-Konjunkturdaten tiefer ins Minus rutschten. Es ist durchaus möglich, dass die Unruhe an den Terminbörsen zusätzlich Druck auf die Kursentwicklung ausgeübt hat. Ein Gleiches gilt für die große Erwartungshaltung gegenüber den geldpolitischen Richtungsweisungen verschiedener Zentralbanken, insbesondere der Fed-Sitzung am kommenden Mittwoch. Im Tages- und Wochenrückblick kam der EuroStoxx 50 marginal tiefer ins Ziel und verbuchte doch über die Woche hinweg ein Plus. Der französische Cac 40 schaffte es derweil, den Tag minimal im positiven Bereich zu beenden, während der britische FTSE 100 leichte Einbußen hinnehmen musste. Im Telekommunikationssektor sorgte eine Übernahme für rege Handelsaktivität und führte zu signifikanten Gewinnen in der Branche. Im Detail gebührt die Aufmerksamkeit der Swisscom, die das Italien-Geschäft von Vodafone übernahm – ein strategischer Zug, der zur zweitgrößten Anbieterpositionierung in Italien führen wird. Die Ankündigung, die Investitionen durch eine Erhöhung der Dividende ab 2026 zu honorieren, wurde an der Börse mit einem kräftigen Kursanstieg belohnt. Währenddessen trafen Konsumgüterhersteller auf unerfreulichere Umstände, angeführt von Reckitt, dem nach einer juristischen Niederlage ein drastischer Einbruch widerfuhr. Die Bedenken der Anleger wurzeln nicht nur in der bevorstehenden Zahlung von Schadensersatz, sondern auch in der Aussicht auf weitere potenzielle Verfahren. Für den Technologiesektor in Europa zeichnete sich ein düsteres Bild, angefeuert von negativen Impulsen der US-Tech-Börse Nasdaq und einer Erwartungsanpassung von Adobe. Zusätzlich sorgte die Verlautbarung, dass chinesische Regulierungsbehörden den einheimischen Elektroautobauern ans Herz legten, verstärkt auf lokale Chiphersteller zu setzen, für zusätzlichen Verkaufsdruck bei europäischen Halbleiterproduzenten. Der Immobiliensektor blieb nicht verschont und musste mit Vonovia einen seiner Protagonisten in einen Tiefflug verfallen sehen. Sowohl Verlustzahlen als auch die Anpassung der Dividendenpolitik wurden vom Markt negativ aufgenommen.