Erfolgreicher Wochenstart trotz Unsicherheiten: DAX zeigt sich robust

Der deutsche Aktienmarkt ist erfreulich in die neue Börsenwoche gestartet, nachdem die erste Runde der Wahlen in Frankreich den Anlegern Grund zur Hoffnung gegeben hatte. Der DAX legte zum Wochenauftakt in den ersten Handelsminuten um über ein Prozent zu, konnte diesen Schwung jedoch nicht vollständig halten und notierte zuletzt 0,42 Prozent höher bei 18.311,99 Punkten. Über den Juni und das zweite Quartal hinweg hatte der deutsche Leitindex eine eher ernüchternde Bilanz gezogen. Der MDAX konnte am Montagvormittag ebenfalls zulegen und verzeichnete einen Anstieg von 0,75 Prozent auf 25.363,78 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx verbesserte sich zuletzt um rund 1,2 Prozent. Besonders erfreulich präsentierte sich der französische Cac 40, der sich nach einem Rückgang auf ein Jahrestief um beeindruckende 2,0 Prozent erholte. Die jüngsten politischen Entwicklungen in Frankreich haben die Anleger verunsichert, doch der aktuelle Verlauf zeigt sich weitaus positiver als erwartet. In Frankreich tobt derzeit ein politischer Kampf zwischen den Rechtsnationalen und den bürgerlichen Parteien, nachdem die erste Runde der Parlamentswahl zu keiner klaren Mehrheit führte. Marine Le Pens Rassemblement National hofft, die absolute Mehrheit in der Nationalversammlung zu erringen, obwohl ihr Vorsprung weniger eindeutig als erwartet ausfiel. Präsident Emmanuel Macron und das linke Bündnis planen, bei den Stichwahlen am 7. Juli eine vereinte Front zu bilden, um Le Pen zu verhindern. Auf Einzelwertebene zogen die Aktien von Airbus die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich und stiegen um 2,8 Prozent. Hintergrund ist das milliardenschwere Kaufangebot von Boeing für Spirit Aerosystems, bei dem Airbus an einer Übernahme einiger Spirit-Werke interessiert ist. Wacker Chemie wurde hingegen durch einen kritischen Analystenkommentar belastet und gab um 3,0 Prozent nach. JPMorgan-Experte Chetan Udeshi bewertete die Aktien negativ und verwies auf Risiken im zweiten Halbjahr, obwohl die Quartalszahlen positiv ausfallen könnten. Ein weiteres Sorgenkind waren die Aktien von Bechtle, die nach einer Abstufung durch Exane BNP Paribas um 4,0 Prozent bis auf ein Jahrestief fielen. Analyst Martin Jungfleisch sieht das Wachstum des IT-Dienstleisters nur in "Zeitlupe" und stufte die Aktien daher auf "Underperform" herunter. Gegen den Trend erreichten Cancom-Aktien ein Jahreshoch nach der Ankündigung eines Aktienrückkaufs, verzeichneten jedoch zuletzt nur einen moderaten Anstieg von 0,3 Prozent. Die Anteile der Hornbach Holding stiegen um 3,1 Prozent, nachdem die Privatbank Berenberg eine Kaufempfehlung aussprach. Analyst Benjamin Thielmann lobte überraschend gute Quartalszahlen und attraktive Bewertungen.