Energiemanagement im Fokus: Baywa plant tiefgreifende Sanierung

  • Baywa plant eine tiefgreifende Sanierung, die den Abbau von 1300 Arbeitsplätzen vorsieht und den Verkauf internationaler Beteiligungen umfasst.
  • Die Maßnahmen sollen die finanzielle Belastung des Unternehmens verringern, die durch die aggressive Expansionsstrategie der vergangenen Jahre entstand.

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Der Münchner Mischkonzern Baywa kämpft mit ernsten finanziellen Turbulenzen und hat ehrgeizige Pläne zur Restrukturierung angekündigt, die den Abbau von 1300 Arbeitsplätzen vorsehen. Besonders betroffen sind zentrale Verwaltungseinheiten, die etwa 40 Prozent ihrer Positionen verlieren werden. Neben der Schließung von 26 der über 400 Standorte im Inland plant Baywa, sich weltweit durch den Verkauf wichtiger internationaler Beteiligungen zu verkleinern. Das renommierte Beraterunternehmen Roland Berger steht hinter dem umfassenden Sanierungskonzept, das bis Ende 2027 abgeschlossen sein soll. Die Gewerkschaft Verdi signalisiert Widerstand gegen diesen Einschnitt und strebt an, um jeden Arbeitsplatz zu kämpfen. Die Wirtschaftslage des Unternehmens, bekannt als größter deutscher Agrarhändler und bedeutend für die Landwirtschaft in Süd- und Ostdeutschland, ist ernst. Die Schuldenlast, entstanden durch eine aggressive Expansionsstrategie im vergangenen Jahrzehnt, belastet den Konzern erheblich. Von den 8000 Vollzeitstellen der Baywa AG sollen letztendlich 6700 bestehen bleiben, was einen Abbau von über 16 Prozent der Belegschaft bedeutet. Der Vorstand zeigt sich optimistisch, mit dem Gesamtbetriebsrat bis März 2025 eine Einigung zu erzielen. Der Blick über nationale Grenzen hinaus zeigt, dass auch international Umstrukturierungen anstehen: Der Konzern plant, sich von mehreren seiner bedeutenden internationalen Beteiligungen zu trennen. Obwohl keine genauen Angaben zu den zu verkaufenden Einheiten gemacht wurden, gehört zu den Hauptbeteiligungen die auf erneuerbare Energien spezialisierte Baywa r.e., sowie Turners & Growers aus Neuseeland, die niederländische Cefetra und Raiffeisen Ware Austria. Diese Maßnahmen sollen den immensen Schuldenberg, der durch die geschäftlichen Entscheidungen von Ex-CEO Klaus Josef Lutz entstand, verringern. Lutz, der von 2008 bis 2023 die Geschicke von Baywa lenkte und dabei große strategische Akzente insbesondere im Bereich erneuerbarer Energien setzte, hinterließ einen finanziell stark belasteten Konzern. Mit mehr als 5 Milliarden Euro an Finanzschulden, davon ein beachtlicher Teil kurzfristig fällig, geriet der Konzern angesichts gestiegener Zinsen in Schieflage. Die Auswirkungen einer schwächelnden Weltkonjunktur, die allein 2023 einen Nettoverlust von über 640 Millionen Euro bescherte, verkomplizieren die finanzielle Situation zusätzlich. Durch geplante Veräußerungen hofft Baywa, den Schuldenabbau zu unterstützen und finanziellen Spielraum zu gewinnen.
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