Energiekommission setzt auf Alternativen zu russischem Gas

  • Die EU bereitet sich auf das Ende des russischen Gastransits durch die Ukraine vor.
  • Alternative Gaslieferanten haben an Bedeutung gewonnen.

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Die Europäische Kommission drängt erneut auf ein Ende des Gastransits aus Russland durch die Ukraine nach Europa und bereitet sich auf eventuelle Engpässe vor. "Die EU ist bereit, ohne das verbleibende russische Erdgas zu leben, das über die Transitroute durch die Ukraine geliefert wird", betonte EU-Energiekommissarin Kadri Simson in Brüssel. Mehrere Monate der Vorbereitung und die Erschließung alternativer Lieferwege würden einen gasfreien Transit aus Russland möglich machen. Der bestehende Vertrag zwischen den Staatskonzernen Gazprom und Naftogaz über den Transit russischen Gases durch die Ukraine endet am 31. Dezember 2024. Trotz des andauernden Konflikts mit Russland wurde er bislang auf Druck europäischer Nachbarländer wie Ungarn und Österreich eingehalten. Letztere beziehen nach wie vor erhebliche Mengen Gas über diese Verbindung. Laut Simson haben die Mitgliedstaaten, die weiterhin Gas aus Russland beziehen, zwei zusätzliche Jahre im Vergleich zu anderen erhalten, denen der Lieferstopp bereits 2022 auferlegt wurde. Anstelle neuer Handelsrouten für russisches Gas seien alternative Lieferungen und gemeinsame Gaseinkäufe der EU die passende Lösung, insbesondere für Binnenländer ohne Meereszugang. Die Ukraine bestätigte jüngst das bevorstehende Ende des Transits und zeigte sich bereit, Gas aus Zentralasien oder Aserbaidschan nach Europa durchzuleiten. Russlands Präsident Wladimir Putin bekräftigte hingegen Moskaus Bereitschaft zur Fortsetzung des Transits russischen Gases durch die Ukraine. Der Anteil russischen Gases an den EU-Importen reduzierte sich laut Bericht der Energiekommission von 45 Prozent im Jahr 2021 auf 18 Prozent im Juni 2024. Alternative Gaslieferanten wie Norwegen und die Vereinigten Staaten haben an Bedeutung gewonnen, während Russland weiterhin über Pipelines durch die Türkei und LNG-Tanker Gas in die EU liefert. Aktuelle Daten der Brüsseler Denkfabrik Bruegel zeigen jedoch, dass die EU-Staaten kürzlich wieder mehr Gas aus Russland als aus den USA importierten. Von April bis Juni 2024 wurden 12,7 Milliarden Kubikmeter aus Russland bezogen, während sich die Importe aus den USA auf 12,3 Milliarden beliefen. Dessen ungeachtet sind Europas Gasspeicher für den Winter laut Kommission bereits ausreichend gefüllt und das Ziel von 90 Prozent Speicherfüllung wurde schon im August erreicht.
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