Eli Lilly greift mit neuer Strategie AbbVie an

Eli Lilly beweist abermals seinen Innovationsgeist und setzt neue Maßstäbe in der Pharmaindustrie. Mit einem unermüdlichen Bestreben, sämtliche Potenziale seiner führenden Therapien maximal auszuschöpfen, beeindruckt das Unternehmen Analysten und Investoren gleichermaßen. Dank hochleistungsfähiger Forschungs- und Entwicklungsteams sowie gesteigerten Investitionen in zukunftsweisende Projekte stehen die Zeichen eher auf beschleunigtes Wachstum als auf Stagnation. Ein zentraler Baustein in Lillys Wachstumsstrategie ist das Medikament Zepbound, das auf dem Wirkstoff Tirzepatid basiert und zur Behandlung von Adipositas dient. Allein im zweiten Quartal 2024 erzielte Zepbound Umsätze von über 1,2 Milliarden USD. Zudem ist Tirzepatid auch der aktive Wirkstoff von Mounjaro, einem Medikament gegen Typ-2-Diabetes, das im gleichen Zeitraum mehr als 3 Milliarden USD einbrachte. Die Vielseitigkeit von Tirzepatid zeigt sich auch in jüngsten klinischen Studien, die seinen Nutzen bei der Behandlung von obstruktiver Schlafapnoe und Herzinsuffizienz in übergewichtigen Patientengruppen belegen. Es wird erwartet, dass die Zulassungsbehörden bald grünes Licht für diese zusätzlichen Indikationen geben. Die Forschungsarbeiten mit Tirzepatid sind jedoch noch lange nicht abgeschlossen. Es gibt noch zahlreiche Anwendungsbereiche, in denen der Wirkstoff potenziell nützlich sein könnte. Spannend dürfte insbesondere die geplante klinische Studie im Herbst werden, in der Tirzepatid in Kombination mit Taltz – einem Medikament, das zur Behandlung von Psoriasis, psoriatischer Arthritis und ankylosierender Spondylitis zugelassen ist – getestet wird. Interessanterweise deuten klinische Fallberichte darauf hin, dass auch Novo Nordisks Semaglutid, das in den Medikamenten Ozempic und Wegovy enthalten ist, bei der Behandlung von Psoriasis hilfreich sein könnte. Da Tirzepatid einen ähnlichen Wirkmechanismus aufweist, könnte es ebenfalls als ergänzende Therapie bei Psoriasis wirken. AbbVie, das Unternehmen hinter dem ehemaligen Top-Seller Humira, steht vor neuen Herausforderungen. Mit dem Auslaufen des Patentschutzes von Humira wird dessen Marktanteil zunehmend von Generika angegriffen. Die Nachfolgeprodukte Skyrizi und Rinvoq decken zwar ähnliche Indikationen ab, müssen sich jedoch auf einen verschärften Wettbewerb vorbereiten. Während Tirzepatid in Kombination mit anderen Medikamenten möglicherweise AbbVies Wachstumspläne ausbremst, bleibt abzuwarten, wie schnell und umfassend diese neuen Therapien tatsächlich Marktanteile gewinnen können. Das Potenzial für Eli Lilly ist jedoch unbestreitbar hoch. Investoren sollten beachten, dass die Durchführung klinischer Studien keine Gewinngarantie darstellt, sondern zunächst Kosten verursacht. Einige der Versuche zur Erweiterung der Indikationen für Tirzepatid könnten scheitern. Vor einem Aktienkauf sollten Anleger daher sorgfältig die finanziellen Erfolgsaussichten bewerten.