Elektroautogeschäft belastet Gewinne der Autokonzerne – Margendruck und Notwendigkeit zur Innovation stehen im Fokus

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Die anfängliche Euphorie über Elektroautos erhält einen Dämpfer – einer aktuellen Studie des Center of Automotive Management (CAM) nach zu urteilen, leiden die Gewinnmargen der Automobilhersteller unter dem schwächelnden Verkauf elektrischer Fahrzeuge. Im ersten Quartal stagnieren die Erlöse, und der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) fällt branchenweit auf durchschnittlich 7,1 Prozent des Umsatzes. Im Vergleich zum Dreijahresmittel zeigt sich ein Rückgang der Marge von 8,3 bis 8,4 Prozent. Doch nicht allein die Umstellung auf die strombetriebene Zukunft der Mobilität macht den Produzenten zu schaffen, auch steigende Zinsen und geopolitische Unsicherheiten lassen die Geschäfte harziger fließen. Gegenüber dem Vorjahr mit seiner Fokussierung auf höherwertige Modelle normalisiert sich die Nachfrage nun, was die Hersteller zur Anpassung ihrer Produktstrategien zwingt. Unter den deutschen Premium-Anbietern überzeugen BMW und Mercedes-Benz weiterhin mit Operativen Margen von 11,1 bzw. 10,8 Prozent. Toyota brilliert im Bereich der Volumenhersteller mit einer Marge von 10,0 Prozent. Mit ernüchternden 6,1 Prozent verzeichnet Volkswagen eine engere Gewinnspanne, gefolgt von Hyundai (5,8 Prozent) und Honda (5,6 Prozent). Elektro-Pioniere wie Tesla und BYD müssen sich indessen mit Margen von 5,5 Prozent und 4,6 Prozent begnügen – ein Indiz für den intensiven Preiswettbewerb im Sektor. Stellantis, trotz solider Profitabilität, hält Quartalsdaten zurück. Der Weg der Hersteller zurück zum Verbrennungsmotor wird von CAM-Studienleiter Stefan Bratzel als Sackgasse deklariert. Während das Augenmerk auf der Senkung von Produktionskosten für Elektroautos liegt, wird ebenso ein Augenmerk auf die Annäherung von Endkundenpreisen zwischen herkömmlichen und elektrischen Fahrzeugen gefordert. Zudem sollen sich etablierte Hersteller nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, sondern gerade im Vergleich mit chinesischen Konkurrenten ihre Innovationskraft steigern. Eine klare Botschaft an die deutschen Autobauer: Sie müssen nicht nur in puncto Preis, sondern auch mit Innovationen vorneweg gehen.
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