Ein gewaltiges Vorhaben: Der Panama-Kanal vor umwälzenden Veränderungen

In Panama steht ein ambitioniertes Projekt vor der Tür, das das Angesicht ganzer Regionen verändern könnte. Geplant ist die Errichtung eines riesigen Stausees, der das Überleben des für die Weltwirtschaft so bedeutenden Panama-Kanals in Zeiten des Klimawandels sichern soll. Dieses Vorhaben könnte jedoch bedeuten, dass viele Gemeinden im westlichen Panama, darunter auch Tres Hermanas, mit ihrer fruchtbaren Landschaft und ihrer Infrastruktur, von der Landkarte verschwinden. Die 1,6 Milliarden Dollar schwere Entwicklung polarisiert: Während einige Anwohner_innen ihre Entschädigungspakete abwarten, bevor sie bereit sind, umzusiedeln, stellen sich andere gegen das Projekt. Sie befürchten das Schicksal anderer Großprojekte, die am Widerstand der Bevölkerung gescheitert sind. Zuletzt entzog der Oberste Gerichtshof Panamas einem umstrittenen Bergbauvertrag rechtliche Gültigkeit, was zur Schließung einer Mine führte. Das Projekt hat trotz aller Herausforderungen politischen Rückhalt, da der Panama-Kanal einen bedeutenden Teil der Wirtschaftsleistung des kleinen Landes ausmacht und weltweit etwa 2,5% des Seehandels abwickelt. Kritiker sehen bereits die Ausmaße der ökologischen Auswirkungen, insbesondere durch Abholzung und Verlust der Biodiversität. Eine weitere Herausforderung stellt die Verlegung von mehr als 2.000 Menschen dar, während der Kanal gerade jetzt, im Angesicht zunehmender Dürren, Lösungen benötigt. Das Projekt hat den Zeitdruck im Nacken, denn die Auswirkungen des Klimawandels sind schon heute spürbar. Mit einem zusätzlichen Wasservorrat könnte der Kanal jährlich Tausende Schiffe mehr abfertigen. Die Viva-Idee wäre eine alternative Wasserversorgung über den Fluss Bayano gewesen, die allerdings auf größere technische Schwierigkeiten und hohe Kosten gestoßen ist. Dennoch könnte diese Route in Zukunft an Bedeutung gewinnen, da Klimawandel und geografische Besonderheiten weiterhin unsere Herangehensweise an große Infrastrukturprojekte herausfordern.