Deutschland schneidet beim Umbau des Strommarktes im europäischen Vergleich nur mittelmäßig ab

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Deutschland schneidet beim Umbau des Strommarktes im europäischen Vergleich nur mittelmäßig ab, wie aus einer aktuellen Studie des britischen Fachverbands für erneuerbare Energien, der Association for Renewable Energy and Clean Technology, hervorgeht. In Zusammenarbeit mit dem Energiemanagementunternehmen Eaton wurden die Rahmenbedingungen für die Energiewende weg von fossilen Brennstoffen in 14 europäischen Ländern bewertet und verglichen. Laut der Analyse landet Deutschland auf einer Skala von 1 bis 6 im unteren Mittelfeld auf Stufe 4, gemeinsam mit Italien und Spanien. Das Land hat sich gegenüber früheren Studien leicht verbessert, was unter anderem auf die hohe gesellschaftliche Akzeptanz der Energiewende zurückzuführen ist. Griechenland, die Schweiz und Polen werden hingegen noch schlechter bewertet. Norwegen konnte wie in den Vorjahren den ersten Platz belegen, gefolgt von Dänemark, Finnland und Schweden. Bei der Bewertung der Länder im "Energy Transition Readiness Index" wurde die gesellschaftliche Unterstützung für die Energiewende, die Fähigkeit, neue Technologien und Geschäftsmodelle zu nutzen, sowie die Flexibilität des Energiemarktes berücksichtigt. Dabei zeigt sich, dass die Verbreitung von intelligenten Stromzählern in Deutschland mit nur einem Prozent "äußerst gering" ist, während Länder wie Dänemark bereits eine Durchdringung von bis zu 100 Prozent aufweisen. Diese vernetzten Messgeräte ermöglichen eine automatische Übertragung von Verbrauchsdaten an Anbieter und machen sie auch für Nutzer sichtbar. Ein weiteres Defizit in Deutschland ist die vergleichsweise geringe Verbreitung von Wärmepumpen. Laut der Studie kommen hierzulande auf 1000 Haushalte lediglich 38 Geräte, während es in Norwegen 625, in Schweden 503 und in Finnland 438 sind. Positiv hervorgehoben wird jedoch der Fortschritt, den Deutschland bei der Attraktivität für Investoren verzeichnen konnte, gemeinsam mit Großbritannien. Mit dem schrittweisen Ausstieg aus Kohle und Gas steht Deutschland vor der Herausforderung, die schwankende Energieerzeugung aus Wind und Sonne mit dem Bedarf in Einklang zu bringen. Dabei ist Flexibilität für die Netzstabilität unerlässlich, wofür die Förderung von Stromspeichern notwendig ist. Obwohl Deutschland den größten Strommarkt unter den untersuchten Ländern hat, gelingt es Ländern wie Norwegen und Schweden prozentual gesehen besser, ihren Bedarf mit erneuerbaren Energien zu decken. Im vergangenen Jahr betrug der Anteil erneuerbarer Energien am deutschen Stromverbrauch 45 Prozent und stieg damit im Vergleich zu 2021 um 4 Prozentpunkte. Die Bundesregierung hat das Ziel, bis 2030 80 Prozent des Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen. Laut der Studie wird der Stromverbrauch im Jahr 2030 auf 658 Terawattstunden geschätzt. Um dieses Ziel zu erreichen, müsste die erneuerbare Erzeugung um 276 Terawattstunden erhöht werden. Die Aktien der Unternehmen Eaton, EON, RWE, Siemens, Vattenfall könnten von den Ergebnissen der Studie beeinflusst werden.
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