Deutsche Börse unter Druck: Schlechte Konjunkturnachrichten und schwache Nasdaq belasten

  • Dax und MDax stark gefallen aufgrund schlechter Konjunkturnachrichten.
  • Positiver Kursanstieg bei Siltronic und BayWa trotz schwacher Gesamtmarktlage.

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Die technologielastige US-Börse Nasdaq erwies sich zur Wochenmitte als Stolperstein für den deutschen Aktienmarkt. Nachdem die Börse am Donnerstag stark nachgab, trübten auch hiesige Konjunkturnachrichten die Stimmung der Investoren. Die jüngsten Ifo-Daten sorgten für Besorgnis und verstärkten die ohnehin schon düstere Aussicht auf die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland. Die Unternehmensstimmung verschlechterte sich im Juli unerwartet weiter, wie der Ifo-Präsident Clemens Fuest bestätigte: "Die deutsche Wirtschaft steckt in der Krise fest". Diese Einschätzung teilt auch Thomas Gitzel von der VP Bank, der erwartet, dass die Konjunkturprognosen weiter nach unten korrigiert werden müssen. In der Folge verlor der Dax zur Mittagszeit 1,32 Prozent und fiel auf 18.145,47 Punkte, womit er die jüngsten Gewinne wieder einbüßte. Der MDax der mittelgroßen Werte gab ebenfalls nach und sank um 1,06 Prozent auf 24.792,75 Punkte. Technische Trendindikatoren wie die 50-Tage- und 100-Tage-Linien konnten keinen stabilisierenden Effekt auf den Leitindex ausüben. Neben enttäuschenden Quartalsberichten von Tesla und Alphabet, die im Markt für Besorgnis sorgten, verstärkte die Angst vor weiteren Kursrückgängen vor allem im Bereich der KI-Aktien den Abwärtsdruck. Die jüngste Stärke des japanischen Yen und die damit verbundenen Spekulationen über sinkende Zinsspreads zwischen den USA und Japan trugen zur Marktunsicherheit bei. Investoren, die Yen-Schwächephase für günstigere Investitionen nutzten, sehen sich nun mit einem Kursanstieg des Yen konfrontiert. Experten von Index-Radar sehen eine nachhaltige Erholung nur dann möglich, wenn die Quartalsberichte der kommenden Woche überzeugen. Im Fokus stehen dabei die Berichte von Microsoft, Meta, Apple und Amazon. Die jüngst veröffentlichten Zahlen des Chipherstellers STMicro und des Branchenausrüsters BE Semiconductor Industries belasteten zusätzlich den Markt. Beide Unternehmen senkten ihre Jahresziele und verunsicherten die Anleger. Infineon verlor 5,9 Prozent im Dax, Elmos gab im SDax 4,3 Prozent nach und Aixtron sank im MDax um 3,1 Prozent. Positiv stach jedoch Siltronic im MDax hervor, dessen Aktien um 6,8 Prozent zulegten. Der Waferhersteller überraschte den Markt mit optimistischeren Aussagen für das Geschäftsjahr. Auch Nordex konnte mit einem Gewinn von 1,4 Prozent positiv auf das Marktgeschehen reagieren. Im SDax führte überraschend BayWa die Performance-Liste an und gewann 17,5 Prozent, trotz eines zurückgezogenen Jahresziels aufgrund eines laufenden Sanierungsgutachtens. Analyst Rene Rückert von der Baader-Bank betonte die notwendige Klarheit in Managemententscheidungen und Refinanzierungsfragen, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen.
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