Deutsche Börse profitiert von US-Inflationsrückgang

  • Deutsche Börse verzeichnet Kursgewinne aufgrund von US-Inflationsrückgang.
  • Negative Nachrichten und Handelskonflikt beeinflussen deutsche Automobilhersteller.

Eulerpool News·

Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich Mittwochnachmittag mit weiteren Kursgewinnen angesichts neuer US-Inflationszahlen. Der DAX erreichte in dieser Phase ein Tageshoch von 18.609 Punkten und lag zuletzt 1,15 Prozent im Plus bei 18.580,30 Punkten. Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen stieg ebenfalls und schloss mit einem Gewinn von 0,81 Prozent bei 26.671,20 Zählern. Der EuroStoxx 50, Leitindex für die Eurozone, verzeichnete eine Zunahme um rund 1,1 Prozent. In den USA schwächte sich der Preisauftrieb unerwartet etwas ab. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,3 Prozent, während Analysten von einer unveränderten Inflationsrate ausgegangen waren. Auch die Kernjahresinflationsrate, die Energie und Nahrungsmittel ausschließt, fiel von 3,6 auf 3,4 Prozent und blieb somit 0,1 Prozentpunkte unter den Prognosen der Volkswirte. Helaba-Volkswirt Ulrich Wortberg kommentierte, dass die Inflationsrate zwar noch nicht dem Inflationsziel der US-Notenbank Fed von zwei Prozent entspricht, jedoch die Aussicht auf Zinssenkungen beflügeln dürfte. Eine Reduzierung des Leitzinsbandes bei der anstehenden FOMC-Sitzung sei allerdings nach wie vor unwahrscheinlich, da jüngste Wirtschaftsdaten, wie der Arbeitsmarktbericht, zu solide ausfielen. Spannend werde es sein, wie sich Fed-Chef Powell zum künftigen Zinskurs äußern werde und ob die neuen Projektionen eine oder zwei Zinssenkungen in diesem Jahr in Aussicht stellen. Die Aktien deutscher Automobilhersteller erlitten aufgrund von Bedenken vor einem Handelskonflikt mit China sowie negativen Nachrichten von Stabilus erhebliche Verluste. Die Stabilus-Aktien brachen um 17 Prozent ein, nachdem das Unternehmen seine Jahresprognose nach unten korrigiert hatte. Diese Anpassung wurde am Markt angesichts der globalen Pkw-Produktion skeptisch aufgenommen. Besonders stark beeinflussten jedoch Pläne der EU-Kommission die Kurse, nach denen ab Juli bis zu 38 Prozent Zoll auf chinesische Elektroautos erhoben werden könnten. Ob diese tatsächlich abverlangt werden, hängt davon ab, ob eine alternative Lösung mit China gefunden wird. BMW, Mercedes-Benz, Volkswagen und Porsche AG verzeichneten Kursverluste zwischen 0,1 und 1,3 Prozent. Im Technologiesektor legten SAP-Aktien um 1,9 Prozent zu, nachdem die Quartalszahlen des Konkurrenten Oracle positiv interpretiert wurden. Oracle kündigte zudem eine erweiterte Zusammenarbeit mit Microsoft und OpenAI, dem Entwickler von ChatGPT, an. Auch Google plant, Oracle-Datenbanktechnologie in seiner Cloud-Plattform anzubieten. Bei Evotec führte der Fortschritt in der Neurologie-Kooperation mit Bristol Myers Squibb zu einer Zahlung von 20 Millionen US-Dollar und einem Kursgewinn von 1,9 Prozent. Hingegen wurden die Aktien von Bechtle, Porsche SE, Ströer, SAF-Holland und Süss Microtec an diesem Mittwoch mit Dividendenabschlägen gehandelt und notierten daher überwiegend deutlich im Minus. Der Euro stieg nach den US-Inflationsdaten auf ein Tageshoch und stand zuletzt bei 1,0817 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0730 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von 2,71 Prozent auf 2,65 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,51 Prozent auf 124,01 Punkte, der Bund-Future legte um 0,57 Prozent auf 131,02 Zähler zu.
EULERPOOL DATA & ANALYTICS

Make smarter decisions faster with the world's premier financial data

Eulerpool Data & Analytics