Deutsche Bank im Aufwind: Gewinnsprung trotz wirtschaftlicher Herausforderungen

  • Deutsche Bank erreicht im dritten Quartal einen Nettogewinn von fast 1,5 Milliarden Euro.
  • Aktienrückkauf und erhöhte Kapitalrückflüsse werden in Erwägung gezogen trotz schwieriger wirtschaftlicher Lage.

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Der Deutsche Bank ist im dritten Quartal eine beachtliche Gewinnsteigerung gelungen, die auf das Auflösen einer Rückstellung aus dem vorangegangenen Quartal zurückzuführen ist. Insgesamt erzielt die Bank einen Nettogewinn von fast 1,5 Milliarden Euro, was den Vorstandsvorsitzenden Christian Sewing dazu bewegt, den Rückkauf weiterer Aktien ins Auge zu fassen. Jedoch bleibt die wirtschaftliche Lage angespannt, und das Management prognostiziert höhere Kreditausfälle bis Jahresende. Die Reaktion der Börse fiel zunächst negativ aus: Die Aktie der Deutschen Bank verlor zwischenzeitlich fast fünf Prozent ihres Werts. Analysten wie Kian Abouhossein von JPMorgan erkennen dennoch Potenzial und erwarten einen Kursanstieg auf 20 Euro, gestützt durch solide Quartalszahlen und trotz herausfordernder Konjunkturbedingungen in Deutschland. Die Deutsche Bank konnte nach einer Einigung im Rechtsstreit um die Postbank-Übernahme 440 Millionen Euro einer Rückstellung auflösen. Vorstandschef Sewing ist der Ansicht, dass bestehende Rückstellungen eine unerfreuliche Entscheidung des Oberlandesgerichts Köln abdecken würden. Ohne die Belastungen durch das Postbank-Verfahren stieg der Vorsteuergewinn des Instituts um sechs Prozent. Die hauseigene Investmentbank generierte vor Steuern 21 Prozent mehr Gewinn als im Vorjahr, und die Fondstochter DWS übertraf die Erwartungen der Analysten bei der Kapitalbeschaffung. Allerdings leidet das Geschäft mit Privat- und Unternehmenskunden unter rückläufigen Erträgen. Angesichts einer möglichen Übernahme der Commerzbank durch Unicredit zieht die Deutsche Bank ebenfalls strategische Überlegungen in Betracht, um ihre Position im nationalen Markt zu behaupten. Finanzvorstand James von Moltke zeigte sich dabei zuversichtlich, die Ertragserwartungen für das aktuelle und kommende Jahr zu erreichen. Anvisiert ist eine Rendite auf das materielle Eigenkapital von über zehn Prozent bis 2025. Der Finanztitan verspricht seinen Aktionären nunmehr erhöhte Kapitalrückflüsse durch Dividenden und Aktienrückkäufe, die für 2021 bis 2025 auf über acht Milliarden Euro geschätzt werden.
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