Deloitte-Studie schlägt Alarm: Deutschlands wachsende Abhängigkeit von asiatischen Importen

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In einer neuesten Erhebung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte zeichnet sich ein bedenkliches Bild: Die Bundesrepublik Deutschland gerät zunehmend in Abhängigkeit von Rohstoff- und Halbleiterimporten, vornehmlich aus asiatischen Ländern. Der Anteil dieser Importe hat in den vergangenen Dekaden spürbar zugenommen, wobei Taiwan mit fast einem Viertel aller Halbleiterimporte eine Schlüsselrolle einnimmt. Letzteres fordert mit Blick auf das Erdbeben von Ende März und den andauernden Spannungen zwischen Taiwan und China Sorge. Jürgen Sandau, Experte für Lieferketten bei Deloitte, mahnt, dass ohne strategische Kurskorrekturen gravierende wirtschaftliche Einbußen drohen, insbesondere falls der Konflikt um Taiwan eskaliert. Die aktuelle geopolitische Lage und wachsende Marktteilnahme legen nahe, dass ein Umdenken sachgeboten ist. Die Wirtschaftsprüfer stellen heraus, dass über 60 Prozent der deutschen Halbleiterimporte aus gerade einmal fünf asiatischen Ländern stammen. Taiwan, Heimat des größten Chip-Produzenten TSMC, ist dabei mit 23 Prozent der Spitzenreiter. Es folgen Malaysia, China, die Philippinen, und Thailand mit substanziellen Beiträgen. Deutschland hat jedoch gute Voraussetzungen, um eine eigene Halbleiter-Produktion zu etablieren, nicht zuletzt durch seine verlässlichen Siliziumlieferungen aus Europa, angeführt von Norwegen und Frankreich. Die Situation verkompliziert sich weiterhin bei Betrachtung der Lithium-Importe, einem essenziellen Rohstoff für Batterien von Elektrofahrzeugen. Die Abhängigkeit von Lieferungen aus China ist auch hier auffallend und steigt stetig. Während global der Marktanteil Chinas bei sieben Prozent liegt, ist er in Deutschland auf 24 Prozent angewachsen. Chile, der bisherige Hauptlieferant, dessen Anteil sinkt, wird möglicherweise bald von China überholt. Deloitte weist auf alternative Herkunftsländer wie Argentinien hin und empfiehlt die Erschließung heimischer Vorkommen sowie den Ausbau europäischer Bezugsquellen. Auf dem Sektor der Lithium-Ionen-Akkus führt China ebenfalls – bereits 41 Prozent der deutschen Importe stammen von dort. Trotz eines beachtlichen Anteils aus osteuropäischen Staaten wie Polen, Ungarn und Tschechien fordert der steigende Bedarf an Akkus für Elektroautos die lokale Industrie heraus, und es sind vermehrt Investitionen in den Aufbau eigener Batteriefabriken in Deutschland zu beobachten.
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