DAX weiterhin ohne klaren Trend: Sommerloch in Sicht

  • Der DAX zeigt seit Wochenbeginn keine klare Richtung und bleibt volatil.
  • Institutionelle Investoren sind optimistischer als Privatanleger, jedoch ohne signifikante Marktbewegungen.

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Die heimischen Anleger zeigen sich im Wochenverlauf erstaunlich gelassen angesichts der Marktschwankungen. Lediglich eine Handvoll hartgesottener Pessimisten hat das Feld geräumt, während der Rest ein Szenario bemühter Lethargie skizziert - ganz zur Freude von Marktanalyst Joachim Goldberg, der auf ein Sommerloch spekuliert. Der Blick auf den DAX zeigt ein ambivalentes Bild. Seit der letzten Sentiment-Erhebung verzeichnete das Börsenbarometer zunächst eine Abschwächung von 1,8 Prozent, gefolgt von einem kurzlebigen Aufschwung, der jedoch schon wieder verpufft ist. Insgesamt steht ein Verlust von 0,6 Prozent zu Buche. Eine mögliche Ursache für diese lauwarme Entwicklung könnte der Rückzug Joe Bidens aus dem Präsidentschaftsrennen sein, was laut einer Umfrage der Bank of America zu den Extremrisiken zählt, denen sich internationale Fondsmanager gegenübersehen. Allerdings dominieren geopolitische Konflikte weiterhin diese Risikoliste, während Inflation und Rezessionsängste momentan zurückgegangen sind. Die institutionellen Investoren haben unterdessen etwas aufgeatmet. Der Börse Frankfurt Sentiment-Index stieg um respektable 6 Punkte auf +3. Diese Aufwärtsbewegung resultiert jedoch weniger aus einem Zustrom neuer Optimisten, sondern vielmehr aus einem Rückzug der Pessimisten. So hat sich die Zahl der Bären in den letzten zwei Wochen um stattliche 10 Prozentpunkte verringert, während die Bullen lediglich um 2 Prozentpunkte zulegten. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich die neutral gestimmte Gruppe weiter verstärkt hat. Auf Seiten der Privatanleger sieht es seit sechs Wochen recht stabil aus. Ihr Sentiment-Index kletterte um 2 Punkte auf +8, was einer geringen Verlagerung von den Bären zu den Bullen entspricht. Beachten sollte man dabei jedoch die grundsätzlich höhere Optimismusrate der über Social Media befragten Privatanleger im Vergleich zu den traditionellen Panel-Teilnehmern. In Summe hat sich die Differenz im Stimmungsbild zwischen privaten und institutionellen Investoren weiter verringert. Während die Privatanleger bei ihrer längerfristigen Perspektive eine neutrale Grundhaltung einnehmen, sind die institutionellen Investoren hier etwas optimistischer auf Kurs. Dennoch bietet dieser Optimismus keinen Anlass, signifikante Schieflagen zu vermuten. Die Angebots- und Nachfrageniveaus haben sich nicht gravierend verändert. Oben werden sie bei etwa 18.840 bis 18.890 Zählern verortet, während die Nachfrage knapp unter 18.000 Punkten angesiedelt ist. Allerdings macht die Urlaubszeit es wenig wahrscheinlich, dass nationale Anleger den DAX aus der derzeitigen Komfortzone bringen. Hier bleiben langfristig orientierte internationale Investoren das Zünglein an der Waage.
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