Dax unter Druck: Nahostkonflikt schürt Ängste an den Börsen

  • Dax fällt aufgrund von Ängsten vor Eskalation im Nahen Osten.
  • Technologiewerte und Tourismuskonzerne verzeichnen Verluste, Rüstungswerte steigen.

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Die wieder aufflammende Angst vor einer Eskalation im Nahen Osten hat am Dienstag den Dax empfindlich getroffen. Obwohl sich der deutsche Leitindex am Vormittag fast an das jüngst erreichte Rekordhoch herangearbeitet hatte, vollzog er am Nachmittag eine abrupte Trendwende und schloss 0,58 Prozent im Minus bei 19.213,14 Punkten. Auch der MDax, in dem mittelgroße Werte gelistet sind, gab leicht um 0,06 Prozent auf 26.837,25 Punkte nach. Der Stimmungsumschwung wurde durch Berichte über eine mögliche bevorstehende Eskalation im Nahen Osten ausgelöst. Die US-Regierung warnt vor einem "unmittelbar bevorstehenden" Raketenangriff des Iran auf Israel, was zu erheblichen geopolitischen Spannungen führen könnte. Die USA unterstützen Israel aktiv in den Verteidigungsvorbereitungen, wie ein Regierungsvertreter betonte. "Die Nervosität hat wieder Einzug erhalten und viele Investoren nehmen lieber Kursgewinne mit", erklärte Marktexperte Andreas Lipkow. Die zuletzt positive Stimmung hatte bis dato potenzielle Krisenherde überlagert. Nun bleibt abzuwarten, ob sich die Situation beruhigen oder weiter zuspitzen wird. Im letzteren Fall könnten die Aktienmärkte erneut erheblich unter Verkaufsdruck geraten. Unter den größten Verlierern im Dax fanden sich Technologiewerte. Die Aktien des Chipherstellers Infineon gaben um 2,7 Prozent nach, da konjunktursensible Technologiewerte in geopolitisch unsicheren Zeiten oft gemieden werden. Auch Fluggesellschaften und Tourismuskonzerne verzeichneten rote Zahlen. Höhere Kerosinpreise und potenziell ausfallende Reiseziele setzten diese besonders unter Druck. Die Aktien von Tui verloren 2 Prozent, während die Lufthansa-Aktie um 2,5 Prozent fiel. Gefragt waren dagegen Rüstungswerte. Die Anteilscheine von Rheinmetall stiegen um 5,1 Prozent und führten die Gewinnerliste im Dax an. Zudem sorgte die Übernahmeofferte der Adnoc für einen Kursanstieg von 3,8 Prozent bei den Papieren von Covestro. Trotz des Anstiegs notieren sie weiterhin unter dem Angebotspreis von 62 Euro je Aktie, den das staatliche Ölunternehmen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten bietet. Im Nebenwerte-Index SDax schnellten die Aktien von Mutares um sieben Prozent in die Höhe. Die Beteiligungsgesellschaft reagierte damit auf eine Attacke von Leerverkäufern und kündigte ein starkes viertes Quartal an. Auch die Aktien des IT-Dienstleisters Adesso legten um mehr als sechs Prozent zu, nachdem ein vorzeitig erreichtes Umsatzziel im Bereich der generativen Künstlichen Intelligenz bekannt gegeben wurde. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel um 0,93 Prozent auf 4.954,15 Punkte. In der Schweiz fiel der SMI weniger stark, während der FTSE 100 in London aufgrund von Gewinnen bei Rohstoffwerten im Plus schloss. Diese Rohstoffwerte profitierten von der Aussicht auf eine mögliche Verknappung des Rohöl-Angebotes. Der Leitindex Dow Jones Industrial in New York gab leicht nach. Der Kurs des Euro sank ebenfalls. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1086 US-Dollar fest, nach 1,1196 US-Dollar am Montag. Der Dollar verteuerte sich entsprechend auf 0,9020 Euro. Am deutschen Anleihenmarkt stieg der Rentenindex Rex um 0,35 Prozent auf 127,74 Punkte, während die Umlaufrendite von 2,13 auf 2,04 Prozent fiel. Der Bund-Future gewann 0,67 Prozent und notierte bei 135,83 Punkten.
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