DAX im Spannungsfeld: Expertenmeinungen zur Marktstabilität

Die Ansichten über die Zukunft des DAX könnten unterschiedlicher kaum sein. Während die Landesbank Helaba weiterhin optimistische Signale für den Markt sendet, zeichnet der Wochenkommentar der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ein düstereres Bild für Europas Aktien, trotz attraktiver Einstiegsbewertungen. Helaba-Stratege Markus Reinwand sieht durch die Möglichkeit sinkender Leitzinsen Potenzial nach oben für den DAX. Die positiven Entwicklungen der globalen Wachstums- und Gewinnprognosen stützen seine Einschätzung eines weiter positiven Trends. Allerdings könnte die Ruhe auf den Märkten schnell enden, sobald der neue US-Präsident Donald Trump sein Amt antritt. LBBW-Stratege Frank Klumpp hebt hingegen die europäischen Herausforderungen hervor, wie die anhaltend schwache Konjunktur und den politischen Streit um die Haushaltsplanungen in Frankreich. Besonders im deutschen Autosektor sind die Gewinnprognosen trotz eines insgesamt stabilen dritten Quartals rückläufig. Donald Trumps zweite Amtszeit birgt Unsicherheiten durch seine Ankündigung von Zöllen und umstrittenen Personalentscheidungen. Christopher Wood von der US-Bank Jefferies sieht dies allerdings als taktisches Manöver. Die amerikanischen Aktienmärkte haben jedenfalls bereits positiv darauf reagiert, mit steigenden Kursen, genauso wie der DAX, wenn auch etwas verhaltener. Die bevorstehende Woche wird spannende Wirtschaftsnachrichten bereithalten, darunter Konjunkturdaten aus China und den USA, die für potenzielle Marktbewegungen sorgen könnten. Auch die Inflationsdaten der Eurozone werden mit Spannung erwartet, insbesondere mit Blick auf die geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) im Dezember. Unternehmensnachrichten stehen ebenfalls im Fokus, wenn auch in begrenztem Umfang. Die Veröffentlichung der Quartalszahlen von Salesforce könnte Auswirkungen auf die Aktien des deutschen Konzerns SAP haben, während die Deutsche Börse am Mittwoch Neuerungen in der DAX-Indexfamilie ankündigt.