Danone verlagert Soja-Bezug: Ein Sieg für nachhaltige Lieferketten?

  • Danone verlagert seinen Soja-Bezug von Brasilien nach Asien zur Einhaltung neuer EU-Verordnungen.
  • Globale Agrarindustrie sieht sich wachsendem regulatorischen Druck ausgesetzt.

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Der französische Molkereiriese Danone hat sich dazu entschlossen, seinen Sojabedarf nicht mehr aus Brasilien zu decken. Stattdessen bezieht das Unternehmen diese Rohstoffe nun aus Asien. Diese Entscheidung fiel im Vorfeld einer neuen EU-Verordnung, welche Unternehmen dazu verpflichtet, die Transparenz ihrer Lieferketten nachzuweisen und sicherzustellen, dass sie nicht von entwaldetem Gebiet beziehen. In den letzten Jahren haben große Konzerne wie Nestle und Unilever Schritte unternommen, um den Anforderungen der europäischen Regulierung gerecht zu werden, bevor empfindliche Strafen drohen. Obwohl diese Verordnung Importe von Rohstoffen wie Kakao, Kaffee und Soja betrifft und ursprünglich Ende dieses Jahres in Kraft treten sollte, steht eine mögliche Verzögerung im Raum. Den aktuellen Berichten zufolge, verbraucht Danone jährlich erhebliche Mengen Soja, sowohl für die Tiernahrung seiner Milchkühe als auch für die Herstellung seiner pflanzlichen Alpro- und Silk-Produkte. Während Soja aus Brasilien bisher einen Teil dieser Versorgung abdeckte, hat Danone nun seine Bezugsquelle diversifiziert, um den neuen Standards gerecht zu werden. Finanzvorstand Jurgen Esser bestätigt, dass der Wechsel zu asiatischen Lieferanten vollständig und nachhaltig erfolgt ist, obwohl genauere Details der Umstellung noch ausstehen. Verglichen mit anderen Akteuren der Branche ist Danone weniger stark von der Herausforderung der Entwaldung betroffen. Der Schwerpunkt seiner Milchwirtschaft liegt auf Gras- und Getreidefütterung, wobei Soja lediglich einen kleinen Anteil ausmacht. Für pflanzliche Produkte bezieht Danone seine Sojabohnen zudem aus Ländern wie Kanada, Frankreich, den USA und Italien. Die globale Agrarindustrie, insbesondere Brasilien, sieht sich wachsendem Druck durch solche regulatorischen Entwicklungen ausgesetzt. Dennoch bleibt das Land ein führender Soja-Produzent und expandiert seine Exporte nach China erfolgreich.
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