Costco's Geheimwaffe: Das Rotisserie-Huhn als Verlustgeschäft mit Gewinnpotenzial

Die unwiderstehlichen Rotisserie-Hühner von Costco, die für nur 4,99 Dollar angeboten werden, sind für viele Kunden ein Muss beim Einkaufen. Doch wie schafft es das Unternehmen, diesen Preis aufrechtzuerhalten, während andere Anbieter deutlich mehr verlangen? Der Schlüssel liegt in einer 440 Millionen Dollar schweren Investition in eine eigene Geflügelfarm und Verarbeitungseinrichtung im Osten Nebraskas, die sie in Zusammenarbeit mit Lincoln Premium Poultry betreiben. Dank dieser Investition kann Costco die Anzahl und den Verarbeitungsprozess der Hühner selbst kontrollieren, um so Kosten zu sparen und sich von Lieferkettenproblemen oder Arbeitskonflikten unabhängig zu machen. Trotz dieser Bemühungen stammt nur 40% des Gesamtbedarfs an Hühnern aus der eigenen Produktion, der Rest muss auf dem freien Markt eingekauft werden. Das Rotisserie-Huhn fungiert jedoch als sogenannte „Verlustführer“, ein Produkt, das bewusst unter den Herstellungskosten angeboten wird, um Kunden in den Laden zu locken. 2015 bestätigte der frühere Finanzvorstand Richard Galanti, dass das Unternehmen dadurch jährlich 30 bis 40 Millionen Dollar verliert. Ob Costco nach der Eröffnung der Geflügelfarm weiterhin Verluste hinnehmen muss, bleibt unklar, da sich der Senior Vice President im Bereich Frischwaren, Jeff Lyons, dazu 2019 nicht äußern wollte. Obwohl die Hühner selbst kein Haupt-umsatzträger sind, nutzen sie ihre magnetische Kraft, um Kunden zu Impulskäufen zu verleiten - von Elektronikartikeln bis hin zu Jack Daniels Whiskey. Für ein solches Einkaufserlebnis könnte es sich lohnen, auf nüchternen Magen durch die Gänge zu streifen.