Continental überrascht positiv: Gewinnsprung trotz Marktherausforderungen
- Continental erzielte im dritten Quartal bessere Ergebnisse als erwartet, dank Kostensenkungen und Preiserhöhungen.
- Der Nettogewinn steigt um 63 Prozent, während die Umsatzprognose für 2024 gesenkt wird.
Eulerpool News·
Der Reifenhersteller und Autozulieferer Continental hat im dritten Quartal besser abgeschnitten als von Experten vorhergesagt. Eine Kombination aus Kostensenkungen durch Stellenabbau in der Autozulieferung und Preiserhöhungen gegenüber Kunden trug zum Erfolg bei. Auch das Reifengeschäft entwickelte sich erfreulich. Dennoch geriet der Umsatz aufgrund der gesunkenen Autoproduktion und eines schwierigen Umfelds bei Industriekunden unter Druck. Trotz alledem blieb die befürchtete Prognosesenkung in der Autozulieferung aus, was der Aktie einen kräftigen Auftrieb im Dax gab.
Am frühen Montagnachmittag legte das oft schwach gehandelte Papier um sieben Prozent auf 60,50 Euro zu. JPMorgan-Analyst Jose Asumendi lobte das gute Quartal, trotz Herausforderungen in der Kunststofftechniksparte Contitech. Michael Aspinall von Jefferies hob die Stärke im Reifengeschäft hervor und lobte Continentals positiven Ausblick auf den geplanten Spin-off der Autozulieferung bis Ende nächsten Jahres.
Für Alexander Wahl von der Investmentbank Stifel war die Bestätigung der Profitabilitätsziele im Automotive-Bereich eine erfreuliche Überraschung. Er und viele andere hatten mit einer Senkung gerechnet. Die Zahlen für das dritte Quartal sind beeindruckend: Der Umsatz sank zwar um vier Prozent auf 9,83 Milliarden Euro, doch das bereinigte operative Ergebnis stieg um 36 Prozent auf 873 Millionen Euro. Dies führte zu einer Verbesserung der Marge um 2,6 Prozentpunkte auf 8,9 Prozent.
Continentals Nettogewinn stieg um nahezu 63 Prozent auf 486 Millionen Euro. Eine Zahlung der ehemaligen Tochtergesellschaft Vitesco in Höhe von 125 Millionen Euro im Zusammenhang mit der Dieselaffäre trug dazu bei. Für das Gesamtjahr 2024 wurde die Umsatzprognose auf 39,5 bis 42 Milliarden Euro gesenkt, unter anderem wegen sinkender Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen.
Das aktuelle schwächelnde Industrieumfeld in Europa und Nordamerika belastet Contitech weiterhin, so Finanzchef Olaf Schick. Als Gegenmaßnahme prüft das Unternehmen zusätzliche Handlungen. Die Reifensparte hingegen profitiert von einem gut laufenden Winterreifengeschäft, und es gibt Pläne, die Produktion in Thailand durch eine Investition von über 300 Millionen Euro zu erweitern.
In der Autozulieferung führt die Firma Kostensenkungen durch Stellenabbau und plant einen Spin-off der Sparte bis Ende 2025. Bis Ende September wurden bereits 4.500 Stellen abgebaut, um Einsparungen von 200 Millionen Euro zu realisieren. Diese Maßnahmen sollen ab dem kommenden Jahr mit vollen 400 Millionen Euro greifbar werden. Die Verhandlungen mit den Autobauern zur Kompensation von inflationsbedingten Kostensteigerungen sind nahezu abgeschlossen.
Die Steuerquote bei Continental wird nun auf etwa 30 Prozent geschätzt, was höher ist als die bisherigen 27 Prozent. Auch Rückstellungen für Steuerzahlungssachen in Italien belasten die Ergebnisse, wobei diese im niedrigeren bis mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich liegen. Die Entscheidung über den Spin-off der Autozuliefersparte wird bis Ende des Jahres erwartet. Modern Financial Markets Data
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4. Dez. 2024