Chipindustrie im Wandel: Aixtron trotzt Marktschwäche mit vorsichtigem Optimismus
- Aixtron bestätigt Jahresziele für 2024 trotz schwacher Marktbedingungen.
- Aktienkurs erholt sich nach Bestätigung des Ausblicks, bleibt jedoch das schwächste MDax-Wert des Jahres.
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Der weltweit agierende Chipindustrie-Ausrüster Aixtron spürt deutlich die verhaltene Investitionsbereitschaft vieler Chipkonzerne, die sich in den vergangenen Monaten abzeichnete. Eine schwindende Nachfrage, etwa im Bereich der Elektromobilität, zwingt Hersteller vielfach dazu, Projekte zu verschieben oder gar ganz zu streichen. Beim kürzlichen Quartalsbericht blieb der MDax-Konzern hinsichtlich der kommenden Jahre zurückhaltend, bestätigte jedoch seine Jahresziele für 2024. Für 2025 wird mit einem Umsatz auf dem Niveau von 2024 oder darunter gerechnet – was an der Börse mit überraschender Erleichterung aufgenommen wurde.
Für 2024 peilt Aixtron-Chef Felix Grawert Umsätze von 620 bis 660 Millionen Euro an, nach 630 Millionen Euro im Vorjahr. Die angestrebte EBIT-Marge liegt bei 22 bis 25 Prozent. Die Erreichung des Umsatzziels erfordert jedoch einen Endspurt im laufenden Jahr. Im dritten Quartal sank der Umsatz um fünf Prozent auf rund 156 Millionen Euro, begründet durch die auf Kundenwunsch ins Jahresendquartal verschobene Auslieferung eines Großprojekts.
Das operative Ergebnis fiel um 17 Prozent auf 37,5 Millionen Euro, was einer Marge von 24 Prozent entspricht. Dieser Rückgang ist auf den gestiegenen Anteil margenschwächerer LED-Anlagen zurückzuführen. Umsatz und Betriebsgewinn blieben hinter den Analystenerwartungen zurück.
Erfreulich ist hingegen der Anstieg der Auftragseingänge im Vergleich zum Vorjahr um über 20 Prozent auf 143,5 Millionen Euro. Das Unternehmen sieht eine solide Nachfrage im Bereich von Galliumnitrid und Silizium-Karbid, die zunehmend traditionelle Siliziumchips ersetzen, insbesondere in Bereichen wie der Schnellladetechnik für Smartphones und Elektrofahrzeuge.
Trotz der kurzfristigen Herausforderungen bleibt Aixtron optimistisch hinsichtlich der langfristigen Wachstumsperspektiven. Das Unternehmen investiert beträchtlich in ein neues Innovationszentrum am Unternehmenssitz in Herzogenrath, das voraussichtlich Ende des Jahres eröffnet wird. Im nächsten Jahr soll der Investitionsdruck nachlassen, was sich positiv auf den freien Finanzmittelzufluss auswirken dürfte.
Der aktuelle Kurs der Aixtron-Aktie profitierte am Donnerstag von der Bestätigung des Ausblicks, legte um fast 6 Prozent auf 15,81 Euro zu und zeichnet damit eine mögliche Bodenbildung um die 15-Euro-Marke ab. Analysten weisen jedoch darauf hin, dass viele Marktgegebenheiten bereits im Aktienkurs eingepreist sind. Die Hoffnungen auf einen anhaltenden Investitionsboom in der Chipindustrie wurden in den letzten Monaten gedämpft, weshalb die Aktie mit einem Verlust von knapp 60 Prozent der schwächste MDax-Wert des Jahres ist.
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