Britische Banken im Aufwind: Expansionsstrategie in den USA nimmt Fahrt auf
- Britische Banken richten ihren Fokus auf den expandierenden US-Markt im Firmenkundengeschäft.
- Der Boom in den USA bietet den Banken Chancen trotz der Herausforderungen in anderen Märkten.
Eulerpool News·
Großbritanniens führende globale Kreditinstitute, darunter HSBC, Barclays und Standard Chartered, richten ihren strategischen Blick auf den boomenden US-Markt im Firmenkundengeschäft. Angesichts des wachsenden Interesses der US-Unternehmen an internationaler Expansion, bieten sich den britischen Banken erhebliche Chancen, ihre Expertise jenseits des Atlantiks zu nutzen.
Laut unveröffentlichten Daten der Beratungsfirma BCG stieg der Umsatz im amerikanischen Firmenkundengeschäft von 310 Milliarden Dollar im Jahr 2019 auf beeindruckende 429 Milliarden Dollar im Jahr 2023. Eine robuste US-Wirtschaft und gestiegene Zinsmargen begünstigen diesen Trend. Obwohl europäische Banken bislang weniger als 7% dieses Umsatzes für sich beanspruchen, erweist sich der Markt mit seiner Dynamik und den globalen Handelsströmen als attraktiv. Weder der Ausgang der Wahlen am 5. November noch andere politische Entscheidungen scheinen diese Geschäftsmöglichkeiten zu trüben.
Stuart Tait, Leiter des Firmenkundengeschäfts bei HSBC UK, betont die Bedeutung des Ost-West-Handels, insbesondere die transatlantischen Geschäftsströme. In den letzten zwölf Monaten wuchs der Wert der Überweisungen von Geschäftskunden von HSBC UK in die USA um 15%, während Zahlungen in umgekehrter Richtung um 5% anstiegen.
Der rege Merger- und Akquisitionsschub auf beiden Seiten des Atlantiks treibt ebenfalls das Geschäft an. Besonders die britischen Technologie- und F&E-Sektoren wecken das Interesse US-amerikanischer Unternehmen. Laut HSBC-Daten stieg die Zahl der firmeneigenen Buchtransaktionen, bei denen US-Unternehmen britische Unternehmen akquirierten oder Tochterfirmen gründeten, in der ersten Jahreshälfte 2024 um 71%.
Britische Banken konzentrieren sich wiederholt auf Handelsachsen mit den USA. Diese Strategie folgt einem Rückzug aus Europa, der in den letzten Jahren erfolgte. Während HSBC und Standard Chartered auch mit Verlusten in ihrem asiatischen Kernmarkt, insbesondere in China durch die Immobilienkrise, zu kämpfen haben, sehen sie die US-Expansion als Weg in eine positivere Zukunft.
Die Herausforderungen der Vergangenheit sind nicht vergessen, darunter die Desaster mit Subprime-Hypotheken kurz vor der Finanzkrise 2008 und Millionenstrafen wegen Verstößen gegen Geldwäschegesetze. Dennoch markiert der Boom in den USA den Beginn einer neuen Ära für die britischen Banken.
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