Boohoo im Umbruch: Debenhams-CEO übernimmt Führung

Der Online-Modehändler Boohoo hat Dan Finley, bisheriger CEO von Debenhams, als neuen Geschäftsführer ernannt und damit überraschenderweise dem Vorschlag des Retail-Moguls Mike Ashley eine Absage erteilt. Finley übernimmt die Rolle sofort, nachdem er fast drei Jahre bei Debenhams verbracht hat, einer Marke, die Boohoo gehört. Die Nachricht kommt inmitten der Bestrebungen der Frasers Group, dem größten Anteilseigner von Boohoo mit einem 27%-igen Aktienpaket, Ashley als CEO zu etablieren. Diese Bemühungen erhielten zusätzliche Dringlichkeit, nachdem John Lyttle im Oktober seinen Rücktritt als CEO von Boohoo angekündigt hatte. Frasers forderte die Investoren von Boohoo zu einem Treffen auf, um Ashleys Ernennung zu unterstützen, argumentierend, dass dies im besten Interesse aller Beteiligten sei. In einer offenen Erklärung beschuldigte Frasers Boohoo, unter einer "langfristigen Misswirtschaft" zu leiden und Wert zu verlieren. Doch Alistair McGeorge, stellvertretender Vorsitzender bei Boohoo, bestätigte, dass der Vorstand einstimmig hinter der Entscheidung steht, Finley zu berufen. McGeorge lobte Finley als herausragenden Vertreter einer neuen Generation digitaler Einzelhändler und unterstrich dessen Erfolge bei der Umwandlung von Debenhams in ein wachstumsstarkes Marktplatzmodell. Nach Lyttles Ankündigung, Boohoo nach fünf Jahren zu verlassen, sorgte die Bekanntgabe einer strategischen Überprüfung für Spekulationen über mögliche Veränderungen im Unternehmen. Zusätzlich berichtete Boohoo über einen Umsatzrückgang von 15 % auf 620 Millionen Pfund für die sechs Monate bis zum 31. August. Finley selbst äußerte sich positiv über die vorhandenen Marken und Talente bei Boohoo und kündigte an, das von Debenhams eingeführte Geschäftsmodell im gesamten Unternehmen weiter auszubauen.