Bond-Markt im Umbruch: Hedgefonds-Wettlauf um Wandelanleihen
- Wandelanleihen bieten Hedgefonds Arbitragemöglichkeiten.
- Refinanzierungswelle bis Ende 2026 sorgt für dynamischen Markt.
Eulerpool News·
In einem speziellen Segment des Anleihemarkts steht eine Welle von fast 140 Milliarden Dollar an fälligen Schulden bereit, um einer der heißesten Hedgefonds-Strategien an der Wall Street zusätzlichen Schwung zu verleihen. Laut Bloomberg-Daten laufen 40% der weltweit in Dollar denominierten Wandelanleihen bis Ende 2026 aus und eröffnen damit zahlreiche Arbitragemöglichkeiten.
Die Wette: Unternehmen, die diese Anleihen ausgegeben haben – Schuldverschreibungen, die bei Erfüllung bestimmter Bedingungen in Aktien umgewandelt werden können – werden voraussichtlich die Anleihen refinanzieren, wenn die Fälligkeit naht. Dadurch könnten Hedgefonds, die diese Papiere aufgekauft haben, doppelt profitieren.
Einerseits kaufen Emittenten in der Regel alte Anleihen mit einem Aufschlag von einigen Prozentpunkten auf den Handelspreis zurück, was den Inhabern der Anleihen eine einfache Einnahmequelle bietet. Andererseits werden oft gleichzeitig neue Wandelanleihen ausgegeben, wobei bestehende Investoren bevorzugt behandelt werden. Laut Michael Youngworth, Leiter Global Convertibles und Preferred Strategy bei der Bank of America, 'performen diese neuen Anleihen oft gut am Anfang'.
Diese Dynamik fügt sich nahtlos in die breitere Strategie der Wandelanleihen-Arbitrage ein, die typischerweise den Kauf der Anleihen und den gleichzeitigen Verkauf der zugrunde liegenden Aktien auf Sicht bedeutet. Ein Bloomberg-Index, der diese Taktik verfolgt, hat im Jahr 2024 bislang um 8,7% zugelegt.
Die Welle der Fälligkeiten resultiert aus einer Emissionsflut während der Pandemiezeit, wobei Unternehmen ihre Refinanzierungsbedarfe in der Regel ein bis zwei Jahre vor Fälligkeit überprüfen. Dies bietet Arbitragemöglichkeiten, da etwa 70% der bestehenden Papiere unter dem Umwandlungslevel notieren und daher plausible Kandidaten für eine Refinanzierung sind.
Einige prominente Beispiele sind JetBlue Airways und Eventbrite, die kürzlich jeweils Teile ihrer fälligen Wandelanleihen zurückgekauft haben. Dennoch setzen solche Geschäfte tiefes Vertrauen und erhebliche finanzielle Mittel voraus, da Unternehmen oft eine Privatplatzierung statt eines öffentlichen Angebots bevorzugen.
Die Risiken sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Unternehmen könnten ihre bestehenden Wandelanleihen bis zur Fälligkeit ausstehen lassen. Ein Beispiel ist Shift4 Payments, das unlängst entschied, herkömmliche Schulden anstelle neuer Wandelanleihen zu emittieren. Zudem bleibt das Kreditrisiko stets präsent.
Interessanterweise stellen Hedgefonds jetzt etwa 53% der Eigentümerkategorie von Wandelanleihen dar, verglichen mit 47% langjähriger Investoren. Diese Umkehrung ist eine Folge der Abwanderung von Arbitrageuren nach der Finanzkrise. Stéphane Mantelin von Sculptor Capital warnt jedoch, dass der Markt zu überlaufen ist und Preise von einigen Refinanzierungskandidaten bereits unvernünftig hoch seien.
Dennoch bleibt die Kalenderdynamik nicht die einzige Triebkraft. Neue Emissionen boomen, was sowohl durch Refinanzierungen als auch durch das Interesse an vergleichsweise niedrigeren Zinssätzen traditioneller Schulden angetrieben wird. Hinzu kommen zahlreiche Unternehmensereignisse wie Übernahmen und Insolvenzen, die genutzt werden können.
Das Fazit: Die komplexe Welt der Wandelanleihen-Arbitrage bietet weiterhin attraktive Chancen für versierte, opportunistische Investoren mit dem richtigen Gespür und ausreichend Kapital. Modern Financial Markets Data
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