Boeing-Streik befeuert neue Herausforderungen für Zulieferer

  • Der Boeing-Streik belastet Zulieferer wie Independent Forge und könnte zu verkürzten Betriebszeiten führen.
  • Die Fortsetzung des Streiks könnte Entlassungen und Investitionsstopps bei Boeing-Zulieferern verursachen.

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Die Ablehnung von Boeings letztem Vertragsangebot durch streikende Arbeitskräfte versetzt zahlreiche Zuliefererfirmen in eine angespannt Lage. Unter den betroffenen Unternehmen befindet sich auch Independent Forge, ein familiengeführter Betrieb in Orange County, Kalifornien. Sollte der Streik von mehr als 33.000 U.S. Boeing-Arbeitern fortdauern, könnte der Zulieferer gezwungen sein, seine Betriebszeiten von fünf auf drei Tage pro Woche zu reduzieren, erklärte Präsident Andrew Flores. Obwohl Independent Forge bereits einige Arbeiter entlassen musste, ist es keine attraktive Option, weitere Kündigungen auszusprechen. Die verbliebenen 22 Mitarbeitenden sind essenziell für das Unternehmen, insbesondere wenn der Streik beendet ist und die Nachfrage nach Aluminiumteilen für Flugzeuge wieder ansteigt. Flores betonte: "Sie sind das Rückgrat unserer Fabrik. Ihr Wissen ist unersetzlich." Am Mittwoch stimmten 64% der Angestellten in Boeings Westküstenfabriken gegen den jüngsten Vertragsvorschlag, was die Fertigung nahezu aller kommerziellen Jets der Flugzeugbauer weiter verzögert. Dies verschärft die Situation für Zulieferer wie Independent, die bereits unter der Qualität- und Sicherheitskrise von Boeing leiden, die Anfang des Jahres begann. Die rückläufige Nachfrage nach Flugzeugteilen trifft die Zuliefererindustrie hart, nachdem zuvor hohe Investitionen getätigt wurden, um der Nachfrage in der nachpandemischen Ära gerecht zu werden. Interviews mit fünf Boeing-Zulieferern zeigen, dass die Fortsetzung des Streiks weitere Entlassungen, Investitionsstopps oder gar Produktionsstilllegungen nach sich ziehen könnte. Pathfinder, ein Zulieferer aus der Seattle-Region, plant weitere Entlassungen und muss womöglich seine Auszubildenden aus den Werkshallen zurück an die Schulen schicken, so CEO Dave Trader. Die Unsicherheiten bleiben bestehen, denn die Zulieferer rechnen weiterhin mit einem längeren Streikverlauf, wie in einer regelmäßigen Telefonkonferenz mit Boeings Versorgungsketteinspeizen geäußert wurde. Bemerkenswert ist, dass etwa 60% der 2,21 Millionen Arbeiter in der US-amerikanischen Luftfahrtindustrie direkt in der Versorgungskette beschäftigt sind. Boeing selbst hat sich zu den Geschehnissen bisher nicht geäußert, was die Ungewissheit für die wirtschaftliche Zukunft der vernetzten Lieferanten weiter steigert.
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