Bechtle unter Druck: Unklare Aussicht trotz Umsatzwachstum im dritten Quartal

Die anhaltende Investitionszurückhaltung mittelständischer Unternehmen setzt den IT-Dienstleister Bechtle weiter unter Druck. Trotz eines leichten Umsatzwachstums im dritten Quartal konnte keine wirtschaftliche Erholung verbucht werden, wodurch die bereits reduzierten Jahresprognosen nicht mehr erreichbar scheinen, berichtet das MDax-Unternehmen. Besonders das traditionell bedeutende Quartalsende verlief schwächer als erwartet, was zu einem Vorsteuerergebnis führte, das unter den allgemeinen Erwartungen lag. Diese Entwicklungen führten zunächst zu einem Einbruch des Aktienkurses um bis zu 10 Prozent, zuletzt zeigte die Kurstafel ein Minus von 6,9 Prozent. Die Anleger zeigten sich enttäuscht, da Bechtle die zuvor im Sommer erneuerte Jahresprognose erneut zurückzog. Der Vorstand rechnet zwar mit einer Verbesserung der Geschäftslage im vierten Quartal, jedoch fehlten aufgrund der ungewissen Marktbedingungen verlässliche Prognosen. Somit möchte man für den restlichen Verlauf des Geschäftsjahres keine weiteren Zielvorgaben machen. Der Umsatz konnte in den Monaten bis Ende September um etwa 2 Prozent auf 1,51 Milliarden Euro gesteigert werden. Das Vorsteuerergebnis fiel jedoch von 93,9 Millionen Euro im Vorjahr auf rund 78 Millionen Euro. Der Marktanalyst hob in einer ersten Stellungnahme die besonders schwache Rentabilität hervor, das Vorsteuerergebnis lag um 14 Prozent unter dem Marktkonsens. Analysten der Baader Bank zeigten sich angesichts des Umsatzwachstums überrascht vom Rückgang des Vorsteuergewinns und beabsichtigen, die Gründe hierfür genauer zu untersuchen, sobald Bechtle die detaillierten Zahlen am 8. November veröffentlicht.