Auftragsplus belebt Hoffnung der deutschen Industrie

  • Industrie verzeichnet 3,9% Plus im Auftragseingang.
  • Inlandsnachfrage steigt um 9,1%, aber Jahresvergleich zeigt 11,8% Rückgang.

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Die deutsche Industrie erlebt einen Lichtblick: Mit einem überraschenden Plus von 3,9 Prozent im Auftragseingang meldet das Statistische Bundesamt erstmals im laufenden Jahr positive Nachrichten. Diese erfreuliche Entwicklung kommt nach einer Serie von fünf Rückgängen in Folge und übertrifft die Prognosen der Analysten deutlich. Experten hatten lediglich ein mageres Wachstum von 0,5 Prozent erwartet. Allerdings zeigt der Jahresvergleich ein weniger erfreuliches Bild: Hier verzeichnen die Industriebetriebe einen deutlichen Rückgang um 11,8 Prozent. Auch ohne Berücksichtigung von Großaufträgen bleibt der jüngste Monatstrend positiv, mit einem Zuwachs von 3,3 Prozent. Im Dreimonatsvergleich hingegen sanken die Bestellungen bis Juni um 1,4 Prozent. Besonders erfreulich ist die Inlandsnachfrage, die um kräftige 9,1 Prozent gestiegen ist, wie das Bundeswirtschaftsministerium berichtet. Auch die Auslandsnachfrage zeigt eine leichte Verbesserung mit einem Plus von 0,4 Prozent. Dies belebt Hoffnungen auf eine Stabilisierung, zur Freude der Branchen profitierten insbesondere Maschinenbau, Kfz und Kfz-Teile sowie der sonstige Fahrzeugbau. Demgegenüber mussten Bereiche wie Metallerzeugung und -bearbeitung sowie die pharmazeutische Industrie Einbußen hinnehmen. Die aktuelle Steigerung der Inlandsbestellungen könnte laut Experten des Ministeriums auf "gestiegene Investitionsabsichten und eine Erholung der Anlageinvestitionen im zweiten Halbjahr" hindeuten. Dennoch bleibt die breitere Belebung der Industriekonjunktur ungewiss. Die Unternehmensstimmung bleibt gedämpft und auch die schwache Auslandsnachfrage sorgt für Zurückhaltung. "Es gibt sie noch, die guten Nachrichten", betonte Jens-Oliver Niklasch, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg. Doch um wirkliche Zuversicht zu schöpfen, müsse noch mehr passieren. Der Analyst bleibt vorsichtig: "Der Abwärtstrend ist damit nicht gebrochen."
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