Astronauten auf der ISS: Vorläufiges Heim ohne Rückflug

Die Rückkehr zweier Astronauten der NASA von der Internationalen Raumstation (ISS) verzögert sich erheblich. Statt der vorgesehenen acht Tage verbringen Suni Williams und Butch Wilmore nunmehr neun Monate im All. Eine technische Beeinträchtigung der Boeing-Starliner-Kapsel, mit der sie im Juni ihre Reise zur Station antraten, verhindert ihre Rückkehr vor März des kommenden Jahres. In der Zwischenzeit haben Williams und Wilmore neue Crewmitglieder an Bord willkommen geheißen und trotz herausfordernder Bedingungen ihren Aufenthalt auf der ISS gemeistert. Williams erwähnt, dass die Entfernung von ihren Lieben, wie ihren beiden Hunden, eine emotionale Herausforderung darstellt. Dennoch ebnen Nachrichten von der Erde den Astronauten den Weg zu einem Gefühl der Zugehörigkeit. Die NASA hat keinen genauen Termin zur Rückführung bekanntgegeben, während man die Vorbereitungen für die Ankunft einer neuen vierköpfigen Crew trifft. Diese umfasst neben weiteren NASA-Astronauten auch einen russischen Kosmonauten, der erst drei Monate nach Williams und Wilmore an Bord kam. Die Direktorin des Space Institute der Universität von Arizona, Erika Hamden, relativiert die Verzögerung. Sie hebt hervor, dass solch unplanmäßige Aufenthalte in der Raumfahrt nichts Ungewöhnliches seien. Hamden sieht die Verzögerung als eine zusätzliche Herausforderung für Boeing, deren Leistung künftig noch genauer unter die Lupe genommen wird. Ein Vorteil, den die verlängerte Mission für die betroffenen Astronauten mit sich bringt: Sie haben nun beeindruckende Zahlen an Weltraum-Tagen, -Stunden und -Minuten vorzuweisen, die sie in Zukunft sicherlich mit Stolz erwähnen werden.