Arbeitsmarkt überrascht mit Rückgang bei Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe

Neue Zahlen des US-Arbeitsministeriums zeigen, dass die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe letzte Woche unerwartet auf 227.000 gesunken sind. Dies markiert einen Rückgang gegenüber den 241.000 der Vorwoche und liegt unter den von Ökonomen erwarteten 242.000 Anträgen. Die Rückgänge durchbrechen einen Aufwärtstrend, der im September die höchsten Werte seit über einem Jahr erreicht hatte. Ökonomen verweisen darauf, dass der Rückgang bei den Arbeitslosenanträgen teilweise auf eine Erholung von den in den Daten sichtbaren Wetterstörungen zurückzuführen ist. Wie Nancy Vanden Houten von Oxford Economics erläuterte, erholen sich Anträge aus Staaten, die von Hurrikan Helene betroffen waren, während die Zahlen in Florida aufgrund von Hurrikan Milton gestiegen sind. Mit dem Rückgang der Anträge in der vergangenen Woche liegen die Zahlen nun wieder auf dem Niveau vor den Hurrikanen und spiegeln einen stabilen Arbeitsmarkt wider. Zusätzliche Berichte aus dem Arbeitsmarkt bestätigen, dass die Zahl der Kündigungen und Neueinstellungen in diesem Jahr rückläufig ist, aber die Entlassungsrate unauffällig bleibt. Diese Einschätzung wird auch im „Beige Book“ der Federal Reserve für Oktober widergespiegelt, das auf einen begrenzten Arbeitnehmerumsatz in den 12 Distrikten der Zentralbank hinweist. Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat sich abgeschwächt, wobei der Fokus der Einstellungen eher auf Ersatz als Wachstum liegt. Die aktuellen Zahlen zur Arbeitslosenhilfe werfen ein Licht auf die bevorstehenden arbeitsmarktbezogenen Veröffentlichungen, die im Vorfeld der Fed-Sitzung im November erwartet werden. Nächste Woche werden Berichte zu offenen Stellen, Kündigungsraten und Neueinstellungen veröffentlicht, bevor am 1. November der entscheidende Arbeitsmarktbericht für Oktober erscheint. Die Prognosen gehen von 135.000 neuen Stellen im Oktober aus, ein Rückgang gegenüber 254.000 im September, wobei die Arbeitslosenquote voraussichtlich stabil bleibt. Derzeit erwarten Händler mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit, dass die Federal Reserve die Zinsen auf ihrer November-Sitzung um 25 Basispunkte senken wird.