Anhaltende Bedenken um Frankreichs Haushaltspläne belasten Anleihenmarkt

  • Skepsis gegenüber Frankreichs Haushaltsplänen treibt Anleiherenditen nach oben.
  • Politische Unsicherheit könnte Wirtschaftsergebnisse und Marktverhalten beeinflussen.

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Die jüngst vorgestellten Haushaltspläne Frankreichs stoßen bei Anleihenexperten auf Skepsis, was zu anhaltenden Herausforderungen bei den Finanzierungskosten des Landes führen könnte. Unter der Führung von Premierminister Michel Barnier plant die französische Regierung Einsparungen und Steuererhöhungen in Höhe von 60 Milliarden Euro. Ziel ist es, die Glaubwürdigkeit des Landes trotz eines Defizits von über 6 Prozent des BIP und einer alarmierend hohen Schuldenquote zu erhalten – schlechter steht in der Eurozone nur noch Griechenland und Italien da. Die angespannte Lage hat zu einem Anstieg der Renditen französischer Staatsanleihen geführt, deren 10-jähriger Satz zurzeit über 3 Prozent liegt und damit höher als der Spaniens. Dies spiegelt auch die Risikoprämie wider, die Anleger im Vergleich zu Deutschland verlangen. Sie beträgt aktuell 0,77 Prozentpunkte und nähert sich einem 12-Jahres-Hoch. Einige Marktbeobachter, wie Kevin Thozet von Carmignac, kritisieren die optimistischen Wachstumsannahmen des Haushalts und betonen die politische Unsicherheit. Der drohende Verlust der Parlamentsunterstützung könnte die Regierung zwingen, in den kommenden Monaten bessere wirtschaftliche Ergebnisse zu liefern, um ihre Prognosen zu halten. Besorgniserregend für Investoren wie Gareth Hill von Royal London Asset Management bleibt die fragilen politischer Stabilität in Frankreich. Während die Bildung einer Regierung unter Barnier zwar für Erleichterung sorgte, trüben bevorstehende Kreditbewertungen und schwierige Diskussionen über den Haushalt die Marktaussichten. In diesem Umfeld plant Frankreich die Emission von 300 Milliarden Euro an Staatsanleihen im Jahr 2025, was von Analysten als besser als erwartet eingeschätzt wird. Doch der Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Defizitplans bleibt bestehen. Mark Dowding von RBC BlueBay Asset Management sieht in der politischen Unsicherheit Frankreichs den größten Risikofaktor. Zwar hat BlueBay kürzlich Gewinne aus Wetten gegen französische Anleihen realisiert, beobachtet den Markt aber weiterhin kritisch. Auch Ben Lord von M&G Investments äußert Bedenken über die fiskalpolitischen Lockerungen, besonders hinsichtlich ihrer Wirksamkeit im steuerlichen Bereich.
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