Anglo American justiert Wachstumspfad bei Düngerprojekt Woodsmith
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Anglo Americans ambitionierte Wachstumspläne sehen im Zuge der Unternehmensstrategie eine verlangsamte Investitionstätigkeit im Rahmen des Woodsmith-Projekts vor. Das Unternehmen gab kürzlich bekannt, dass die geplanten Investitionen für das Crop Nutrients Projekt im Jahr 2025 auf 200 Millionen Dollar gedrosselt und im darauffolgenden Jahr keine weiteren Kapitalausgaben (Capex) getätigt werden sollen, um eine stärkere Entschuldung der Bilanz zu erreichen. Die Vollendung einer Machbarkeitsstudie bis zur ersten Hälfte des Jahres 2025 gilt als entscheidender Schritt, um anschließend die erforderlichen strategischen Partnerschaften anzustoßen.
Die zum Verdruss Vieler andauernden Herausforderungen sind nichts Neues für die britische Kalimine Woodsmith, die früher als Sirius Minerals bekannt war. Das Übernahmeangebot von Anglo American im Jahr 2020 im Wert von 504 Millionen Pfund traf auf Ablehnung beider Aktionärsseiten. Damals scheiterte das Projekt unter anderem an Desinteresse staatlicher Stellen sowie nervösen Anleiheinvestoren, was letztlich in der Notwendigkeit eines neuen Eigentümers mündete.
Analysten bleiben weiterhin skeptisch gegenüber Woodsmith, insbesondere bezüglich Anglos Entscheidung, die Capex für 2026 komplett zu streichen. Ben Davis von Liberum sieht darin ein "bizarr negatives Signal" für den Markt, da es nahelegt, dass selbst für eine der drei Hauptsäulen der Geschäftsstrategie von Anglo American die Wertentwicklung noch nicht ausreichend gesichert erscheint. Diesbezüglich unterstreicht Liberum nochmals, wie schnell sich in der Minenindustrie Prioritäten verschieben können.
Der gegenwärtige Fokus liegt auf Kupfer und Eisen, wobei das Festhalten an Woodsmith lediglich als nachrangige Zusatzoption betrachtet wird. JPMorgan schlägt in diesem Kontext vor, dass Anglo American eine Versteigerung seiner Kupfersparte ins Auge fassen sollte, um international strategisch interessierte Parteien anzulocken und somit einen echten Wettbewerb zu erzeugen. Dies könnte die Unabhängigkeit des Konzerns sichern, auch wenn dies eine Verkleinerung bedeuten würde.
JPMorgan's Analyse deutet darauf hin, dass der Vorstand von Anglo American mögliche Optionen hat, um einen bedeutenden Wertzuwachs zu erzielen, indem ein attraktiver Kontrollprämienwert für die Kupfersparte veranschlagt wird. Die Annahme, dass die Kupferdivision mit dem 10-fachen des geschätzten EV/EBITDA für 2025 bewertet wird, könnte einen Unternehmenswert von 27 Milliarden Dollar implizieren.
Abschließend wird festgehalten, dass trotz der Anerkennung von Woodsmith als "Tier 1-Ressource", die den langfristigen Bedarf an verbesserten Ertrag im Ackerbau abdeckt, die große Herausforderung bleibt, den Anteil der Aktionäre, welche nur an bestimmten Unternehmensbereichen interessiert sind, optimal zu bedienen oder alternativ die beliebten Segmente zu veräußern, um so den umfassenderen Unternehmenswert zu realisieren.
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