Aktienkurse europäischer Großreedereien weiter im Aufwind

Die Aktienkurse europäischer Großreedereien konnten auch am heutigen Donnerstag erneut Zuwächse verzeichnen. Grund dafür sind deutlich steigende Frachtraten, die aufgrund der Vermeidung von Fahrten durch das Rote Meer verzeichnet werden. Die fortgesetzten Attacken von Huthi-Rebellen im Jemen auf Schiffe haben dazu geführt, dass Reedereien alternative Routen nutzen. Besonders deutlich zeigte sich der Aufwärtstrend bei Hapag-Lloyd an der Xetra-Börse. Dort stiegen die Aktienkurse um beachtliche 9 Prozent und erreichten den höchsten Stand seit Mitte Oktober. Seit Mitte Dezember legte der Kurs sogar um mehr als die Hälfte zu. Auch Moeller Maersk in Kopenhagen verzeichneten einen Anstieg um 2 Prozent. Hier beträgt der Aufschlag seit Mitte Dezember sogar fast zwei Drittel. In Oslo konnten sich die Aktienkurse von MPC Container Ships um 5 Prozent erhöhen. Analyst Omar Nokta von der Bank Jefferies sieht vor allem in den gestiegenen Frachtraten einen Grund für die Erfolge der Reedereien. Die Preise auf den großen Seerouten haben demnach Höchststände seit Oktober und November 2022 erreicht. Durch die begrenzten Kapazitäten in Europa und im Mittelmeer aufgrund des Umfahrens des Roten Meeres seien die Spot-Frachtraten stark angestiegen. Insbesondere auf den Asien-Mittelmeer-Routen sind die Frachtraten auf 4700 US-Dollar je Transporteinheit FEU (Forty-Foot Equivalent Unit) gestiegen. Auch auf den Asien-Europa-Linien sind die Raten auf 3200 Dollar angestiegen. Diese Werte liegen doppelt so hoch wie Mitte Dezember und deutlich über den operativen Kosten der großen Reedereien, die etwa bei 2200 Dollar liegen, berichtet Nokta. Die gestiegenen Frachtraten und die weiterhin starke Nachfrage lassen die Aktienkurse der europäischen Großreedereien immer weiter steigen. Investoren können sich somit über beachtliche Gewinne freuen.