Tesla-Unfall vor Gericht: Fahrer oder Technik schuld?

Tesla betont den Fahrerfehler bei Unfall 2018, während die Familie mit einer Übertreibung der Softwarefähigkeiten argumentiert.

9.4.2024, 08:00
Eulerpool News 9. Apr. 2024, 08:00

Die Klage wegen fahrlässiger Tötung gegen Tesla, die in dieser Woche verhandelt wird, stellt eine der größten juristischen Herausforderungen für den Autobauer und sein Fahrassistenzsystem Autopilot dar. Die Familie des 2018 verstorbenen Apple-Ingenieurs Walter Huang macht Tesla für den tödlichen Unfall verantwortlich, bei dem Huangs Model X auf einem kalifornischen Highway gegen eine Leitplanke prallte, während das Fahrzeug den Autopiloten nutzte.

Tesla weist jegliche Schuld von sich und argumentiert, dass Huang durch die Nutzung seines Smartphones abgelenkt war und daher den Unfall verursacht habe. Die US-Flugaufsichtsbehörde und die Huang-Familie stimmen überein, dass Huang in den Momenten vor dem Unfall abgelenkt war, die Familie argumentiert jedoch, Tesla sei aufgrund seiner Werbung für Autopilot verantwortlich.

Sollte die Familie Huang erfolgreich sein, könnte dies erhebliche finanzielle Konsequenzen für Tesla haben und möglicherweise weitere Klagen nach sich ziehen. Tesla sieht sich bereits mit weiteren Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit dem Autopiloten konfrontiert.

Verschiedene Behörden, darunter das Justizministerium und die Securities and Exchange Commission, untersuchen Autopilot und die umfangreichere Technologie "Full Self-Driving Capability" von Tesla. Die National Highway Traffic Safety Administration hat mehr als 40 Untersuchungen zu Unfällen eingeleitet, die möglicherweise mit dem Autopiloten in Verbindung stehen und zu 23 Todesfällen geführt haben.

Tesla betont, dass die Autopilot-Software nicht für vollständig autonomes Fahren konzipiert ist und aktive Fahrerüberwachung erfordert. Die Systeme warnen Fahrer, wenn sie nicht auf die Straße achten. Im Dezember führte Tesla ein Sicherheits-Update für Autopilot durch, um weitere Warnungen für Fahrer hinzuzufügen.

In früheren Prozessen konnte Tesla sich erfolgreich verteidigen. Im Huang-Fall behauptet die Familie, Tesla habe Autopilot als sicherer als menschliche Fahrer beworben, obwohl das Unternehmen um ernsthafte Mängel der Technologie wusste, die Kunden basierend auf der Werbung nicht erwarten würden.

Der Prozess beginnt mit der Auswahl der Jury am Montag in San Jose, Kalifornien. Die Eröffnungsplädoyers könnten bereits am Donnerstag folgen, und der Prozess wird voraussichtlich mehrere Wochen dauern.

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