AI

Neue Betrugsmaschen dank Künstlicher Intelligenz schwerer zu erkennen

Banken und Tech-Experten warnen vor zunehmender Bedrohung durch KI-unterstützte Betrugsmaschen.

Eulerpool News 24. Juni 2024, 17:12

Künstliche Intelligenz macht es Betrügern leichter, unbemerkt zu bleiben. Die Zeiten schlecht formulierter Nachrichten, die leicht als Betrugsversuche erkennbar waren, sind vorbei. Dank fortschrittlicher KI-Tools sind die Betrüger heute bessere Texter und überzeugendere Gesprächspartner, die in der Lage sind, echte Konversationen zu führen, ohne als Bots enttarnt zu werden.

KI als Werkzeug für Betrüger

Tools wie ChatGPT ermöglichen es Kriminellen sogar, Stimmen und Identitäten zu imitieren. In den letzten Jahren haben Betrüger KI-basierte Software verwendet, um sich als Führungskräfte auszugeben und Überweisungen zu verlangen. „Ihr Spürsinn allein wird nicht mehr ausreichen, um Betrugsopfer zu vermeiden“, warnt Matt O’Neill, ehemaliger Secret-Service-Agent und Mitbegründer des Cybersicherheitsunternehmens 5OH Consulting.

Anpassung an die neuen Bedrohungen

Die Betrugsversuche ähneln oft alten Maschen, aber durch KI können Betrüger größere Gruppen ansprechen und gezieltere Informationen nutzen, um ihre Opfer zu überzeugen. Laut Betrugspräventionsbehörden sind diese neuen Taktiken schwerer zu erkennen, da sie traditionelle Indikatoren wie bösartige Links und schlechte Grammatik umgehen. Heutzutage fälschen Kriminelle Ausweise und verwenden computergenerierte Gesichter, um Identitätsprüfungen zu bestehen.

JPMorgan Chase nutzt große Sprachmodelle zur Bekämpfung von Identitätsbetrug. Carisma Ramsey Fields, Vizepräsidentin für externe Kommunikation bei JPMorgan Chase, betont die verstärkten Bemühungen der Bank, Kunden über Betrugsgefahren aufzuklären.

Rekordverluste durch Betrug

Die Auswirkungen dieser neuen Betrugsmaschen sind erheblich. Menschen berichteten 2023 von Rekordverlusten in Höhe von 10 Milliarden Dollar durch Betrug, ein Anstieg gegenüber 9 Milliarden Dollar im Vorjahr, so die Federal Trade Commission (FTC). Da nur etwa 5 % der Betrugsopfer ihre Verluste melden, könnte die tatsächliche Summe näher bei 200 Milliarden Dollar liegen.

Beispiele für moderne Betrugsfälle

Joey Rosati, Inhaber einer kleinen Kryptowährungsfirma, fiel beinahe einem Betrug zum Opfer, als sich ein Betrüger als Polizist ausgab und eine Überweisung von 4.500 Dollar verlangte. Erst auf dem Weg zur vermeintlichen Polizeistation erkannte Rosati den Betrug.

David Wenyu erhielt eine gefälschte Jobangebot-E-Mail von einer legitimen Firma und sollte Ausrüstung kaufen, bevor das Geld auf seinem Konto einging. Erst als er aufgefordert wurde, vorab zu zahlen, erkannte er den Betrug.

Maßnahmen zur Betrugsprävention

Betrugsmanagement-Experten bei Banken und Finanzinstituten betonen, dass Kriminelle AI mittlerweile geschickter für Finanzverbrechen einsetzen als die Banken zur Prävention. Finanzinstitute ergreifen neue Maßnahmen und setzen selbst KI ein, um Geld und Daten zu schützen. Sie überwachen Anmeldeverhalten, verwenden Zwei-Faktor-Authentifizierung und erkennen verdächtige Aktivität anhand von Tippgewohnheiten oder IP-Adressen.

„Wenn es sich um eine Transaktion handelt, die Ihnen schaden könnte, validieren Sie sie“, rät O’Neill.

Fazit

In einer Zeit, in der KI-Betrug immer raffinierter wird, ist es entscheidend, wachsam zu bleiben und bei verdächtigen Aktivitäten einen Moment innezuhalten. Betrüger nutzen oft falsche Dringlichkeit oder Verwirrung, um ihre Opfer zu manipulieren. Bei Unsicherheiten sollte immer eine zweite Meinung eingeholt werden, um das Risiko eines Betrugs zu minimieren.

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