Investmentperspektiven: Der fortwährende Wert von Globalen ETFs im Markt

Der MSCI World sinkt seit zwei Monaten, bestätigt das die Kritik an ETF-Jüngern?

26.9.2023, 17:00
Eulerpool News 26. Sept. 2023, 17:00

Seit knapp zwei Monaten sinkt der MSCI World, der beliebteste ETF-Index, und hat seit seiner Hochstufe im Juli um knapp sechs Prozent an Wert verloren.

Kritikern bestätigen sich ihre Bedenken hinsichtlich eines hohen Fokus auf US-Titel sowie der starken Gewichtung einzelner Tech-Konzerne – speziell Apple. Vor dieser Hintergrund hat das Handelsblatt einen Vergleich verschiedener Indizes angestellt, um ETF-Sparern eine Alternative anzubieten, um ihr Portfolio auf die gesamte Welt zu erweitern.

Der MSCI World investiert aktuell in rund 1500 Unternehmen aus 23 Industrienationen, fängt damit aber lediglich etwa 85 Prozent der Marktkapitalisierung ab. Der MSCI All World Country (ACWI) erweitert das Investmentuniversum um 24 „Emerging Markets“, und mehr als 3000 Unternehmen werden von dem auf ähnliche Weise zusammengesetzten FTSE All World Index abgedeckt, der insgesamt mehr als 4000 Unternehmen aus 49 Ländern beinhaltet.

Für eine noch bessere Abdeckung empfiehlt sich der MSCI ACWI IMI, dessen Investable Market Index über 9000 Titel aus 47 Ländern umfasst. Der MSCI World ist davon die kopflastigste Variante, bei der die 10 größten Unternehmen knapp 20,37 Prozent des Indexes ausmachen.

Mit gleichgewichteten oder GIP-gewichteten Indizes kann man die Kopflastigkeit und Abhängigkeit von US-Titeln wesentlich reduzieren, wobei der Anteil Chinas entsprechend gesteigert wird. Eine breite Palette an ETFs bietet eine gute Gelegenheit, sich die Welt ins Depot zu holen.

Der MSCI World hat auf Sicht von zehn Jahren die beste Rendite aller beobachteten Indizes: Ein Durchschnitt von fast zehn Prozent im Jahr wird erzielt. Überraschend ist aber, dass eine breitere Streuung nicht mit höheren Kursgewinnen einherging.

Ein Hinweis darauf, dass doch die Portfoliotheorie nach Markowitz nicht so schlecht ist. Vermögensberater Gerhard Kommer sagt: „Für Anleger, die günstig und breit diversifiziert in den Aktienmarkt investieren wollen, können ETFs auf den MSCI World ein guter Startpunkt sein“.

Auch wenn im MSCI World das übermäßig starke Gewicht der Tech-Riesen bei den Einzeltiteln und der USA auf der Länderebene offensichtlich ist, hielt sich der Index in schwachen Börsenjahren gut. Chefanlagestratege Sven Streibel von der DZ Bank erklärt das damit, dass diese Unternehmen mit ihrer starken Marktposition und hohen Cashflows auch in Krisenzeiten robuster sind als andere.

Eine naheliegende Alternative ist der MSCI ACWI, bei dem die abgebildeten Länder und Unternehmen verdoppelt werden. Allerdings haben Schwellenländer hier nur einen Anteil von sieben Prozent. Wer sich darüber hinaus für sein Depot nach spezifischen Kriterien einrichten möchte, kann ETFs hinzufügen. ETF-Experte Kai Hattwich von der Quirin Privatbank rät aber dazu, sich dabei an etablierte Vorlagen bei der Zusammenstellung zu halten.

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