Tech-Titanen auf Kriegsfuß: Palantir, Anduril und Co. greifen den US-Rüstungsmarkt an

24.12.2024, 06:24

Ein mächtiger Tech-Konsortium mit Palantir, Anduril, SpaceX und OpenAI stellt sich gegen die alten Rüstungsriesen, um sich einen Teil des gigantischen $850-Milliarden-Budgets zu sichern

Eulerpool News 24. Dez. 2024, 06:24

„Eine neue Generation von Verteidigungsunternehmen“ – mit diesen Worten beschreiben Insider die radikalen Pläne eines aufkommenden Tech-Konsortiums, das den US-Markt für Verteidigungsaufträge revolutionieren will. Federführend: Palantir und Anduril. Die beiden Tech-Giganten sind in Gesprächen mit rund einem Dutzend Unternehmen, darunter SpaceX, OpenAI, Scale AI und Saronic, um die veraltete Dominanz von Rüstungsriesen wie Lockheed Martin, Raytheon und Boeing herauszufordern.

Die Zielsetzung? Den festgefahrenen Oligopolmarkt der „Primes“ durch effizientere, modernere Technologien zu sprengen. Bereits im Januar könnte das Bündnis offiziell gemacht werden, so Quellen aus dem Umfeld der Verhandlungen.

Silicon Valley stürmt die Festung

Der Plan kommt nicht aus dem Nichts. Geopolitische Spannungen – von der Ukraine bis zum Indopazifik – sowie Rekordinvestitionen in Verteidigungstechnologie haben das Interesse der US-Regierung an Künstlicher Intelligenz (KI) und autonomen Waffensystemen geweckt. Im Rennen um diese Zukunftstechnologien wollen die Tech-Giganten zeigen, dass sie schneller, billiger und innovativer sind.

Doch hier geht es nicht nur um Technologie. Es geht um Machtverschiebung – und um Geld. Stolze 850 Milliarden US-Dollar umfasst der Verteidigungshaushalt der USA, ein Kuchen, von dem die Tech-Elite jetzt ein großes Stück abschneiden will.

Milliardenschwere Spieler auf dem Feld

Wer sind die Akteure? Palantir, der Daten-Gigant, ist mit einer 300-prozentigen Aktienkurssteigerung das derzeit heißeste Eisen im Tech-Sektor. Mit einem Börsenwert von 169 Milliarden Dollar hat Palantir sogar den Rüstungsgiganten Lockheed Martin überholt. Peter Thiels jüngstes Tech-Baby, Anduril, wird inzwischen auf 14 Milliarden Dollar geschätzt.

SpaceX, die private Weltraumfirma von Elon Musk, thront mit einem Wert von 350 Milliarden Dollar über allen anderen Start-ups, während OpenAI, bekannt als Erfinder von ChatGPT, auf 157 Milliarden Dollar taxiert wird. Gemeinsam repräsentieren diese Firmen die Speerspitze von Innovation und Kapital.

David gegen Goliath: Warum die „Primes“ zittern

Seit Jahrzehnten dominieren Unternehmen wie Lockheed Martin und Boeing den Markt mit milliardenschweren Projekten für Flugzeuge, Schiffe und Panzer. Doch diese Großprojekte gelten als teuer, langsam und oft nicht mehr zeitgemäß. Die Antwort aus dem Silicon Valley? Kleine, autonome Waffensysteme, die nicht nur effektiver, sondern auch kostengünstiger sind.

Das Konsortium plant, Technologien wie Palantirs „AI Platform“ mit Andurils autonomem Software-Framework „Lattice“ zu kombinieren. Ziel ist es, Lösungen zu schaffen, die den technischen Anforderungen des Verteidigungsministeriums besser gerecht werden – und die Bürokratie der alten Player umgehen.

Ein Umbruch mit Risiken und Nebenwirkungen

Kritiker warnen, dass der zunehmende Einfluss der Tech-Welt auf die Verteidigungspolitik auch Schattenseiten hat. „Die Verquickung von KI und Kriegsführung ist ein gefährlicher Trend“, sagt ein Branchenbeobachter. Tatsächlich hat OpenAI kürzlich seine Nutzungsrichtlinien angepasst, um den Einsatz seiner Technologien für militärische Zwecke zu erlauben – ein Schritt, der viele ethische Fragen aufwirft.

Doch in der Branche herrscht Aufbruchsstimmung. Verteidigungstech-Start-ups ziehen Rekordinvestitionen an, und das Interesse der US-Regierung scheint ungebrochen.

Das Ende der alten Ordnung?

Während Lockheed und Co. weiterhin auf traditionelle Großprojekte setzen, formiert sich mit dem Tech-Konsortium ein mächtiger Gegner. Ein Insider beschreibt die Mission des Bündnisses treffend: „Wir vereinen die Branche, um die technischen Prioritäten des Verteidigungsministeriums umzusetzen – und kritische Softwareprobleme zu lösen.“

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