Technology
Spotify und Epic schwächen Apples App-Store-Macht – Milliardenprofite in Gefahr
Spotifys und Epics Feldzug gegen Apples App-Store-Macht bedroht Milliardenprofite und zwingt den Konzern zur Neuorientierung.

Apple steht unter massivem Druck: Ein US-Gerichtsurteil zugunsten von Epic Games und milliardenschwere EU-Strafen infolge von Spotifys jahrelanger Lobbyarbeit bedrohen den Profitmotor des Konzerns – den App Store. Mit Operating Margins von über 75 Prozent war er bisher weit lukrativer als das Hardwaregeschäft, doch die Grundlage dieser Gewinne bröckelt.
Besonders die 30-Prozent-Provision, die Apple lange auf App-Verkäufe erhob, wird zunehmend ausgehöhlt. Epic darf Nutzer seit April außerhalb des App-Stores zu günstigeren Käufen leiten. Für Spotify war der Streit schon 2015 eskaliert, als Apple mit Apple Music direkt in Konkurrenz trat und Spotify durch die App-Store-Abgabe gezwungen war, höhere Preise zu verlangen.
Unter dem Druck von Daniel Ek und Jurist Horacio Gutierrez legte Spotify in Brüssel umfangreiche Daten vor, die belegten, wie Apples Regeln Millionen Upgrades verhinderten. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager nutzte den Fall als Beleg für Machtmissbrauch. 2024 folgte ein Rekordbußgeld von zwei Milliarden Euro, flankiert vom Digital Markets Act, der Apple zwingt, seine Plattform für alternative Zahlungswege zu öffnen.
Die Folgen sind gravierend. App-Store-Umsätze machten zuletzt acht Prozent von Apples Gesamtumsatz aus, spielten aber eine überproportionale Rolle für die Profitabilität. Mit schwächelnden iPhone-Verkäufen und einer zögerlichen Positionierung im AI-Bereich wächst die Sorge, dass Apple sein Geschäftsmodell nicht verteidigen kann.
Tim Cook muss kommende Woche bei der iPhone-Präsentation nicht nur neue Geräte verkaufen – er muss Anlegern beweisen, dass Apple sein Ökosystem im Zeitalter der Regulierer und der Künstlichen Intelligenz behaupten kann.