Partnerschaft mit Zukunft: Volkswagen und Rivian vereinen deutsche Ingenieurskunst mit kalifornischer Tech-Kompetenz

14.11.2024, 19:01

Volkswagen stärkt seine digitale Zukunft mit einem milliardenschweren Investment in Rivian, das seine Technologieoffensive beschleunigen soll.

Eulerpool News 14. Nov. 2024, 19:01

Volkswagen hat eine weitreichende Partnerschaft mit dem US-Startup Rivian geschlossen, die den zweitgrößten Autobauer der Welt um dringend benötigte Technologien und Rivian um Kapital bereichern soll. VW investiert bis zu 5,8 Milliarden Dollar in Rivian und eine gemeinsame Gesellschaft, die technologische Kompetenzen vereinen soll. Ziel ist es, eine technologische Basis für künftige VW-Pkw zu schaffen, um bis 2027 digital führende Fahrzeuge anzubieten.

Anfangs hatte ein Team von VW-Ingenieuren ein umgerüstetes Audi E-Fahrzeug mit Rivian-Technik in Palo Alto getestet. Sie fanden ein Auto vor, dessen digitale Steuerung - von Klimaanlage bis Hinterachslenkung - per Laptop aktualisiert werden konnte. Ein Ergebnis, das VW in kurzer Zeit und mit beeindruckender Effizienz geliefert wurde. Michael Steiner, VW-Forschungschef, lobte den Einsatz: „Das ist wirklich großartig.“

Im Rahmen der Partnerschaft kann VW nun auf Rivians Milliarden-investierte Technologie zugreifen, während Rivian, das im dritten Quartal Verluste von 39.000 Dollar pro verkauftem Fahrzeug hinnehmen musste, dringend benötigtes Kapital erhält. Die Rivian-Plattform verspricht, langfristig kosteneffizient zu sein, wenn sie in großem Maßstab produziert wird.

Trotz Milliardeninvestitionen in die eigene Softwareeinheit Cariad – zuletzt 900 Millionen Euro allein im letzten Quartal – hat VW bei Software kontinuierlich hinter Wettbewerbern wie Tesla und Nio zurückgesteckt. Die Kooperation mit Rivian könnte dies ändern und Cariad entlasten. Rivians Software-Team wird von Wassym Bensaid geleitet, während Carsten Helbing, Technologiechef von VW, das operative Management übernimmt.

VW-Vorstandschef Oliver Blume bezeichnete die Partnerschaft als „perfekte Ergänzung“ und unterstrich die Dringlichkeit, im digitalen Bereich aufzuholen. Gerade die digitale Verzahnung von Hardware und Software sei eine Hürde, die sich traditionellen Autobauern oft als schwieriger erweise als der Wechsel zur Elektromobilität. In der gesamten Branche arbeiten daher immer mehr traditionelle Autohersteller mit dynamischen Start-ups zusammen, um sich im zunehmend umkämpften EV-Sektor zu behaupten.

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