Kalifornien setzt Robotaxis von Cruise in San Francisco außer Betrieb

Die Verkehrsbehörde stoppt Cruises Robotaxi-Dienst, eine GM-Tochter, aufgrund von Sicherheitsbedenken sofort

Die GM-Tochterfirma Cruise sieht sich gezwungen, ihren Robotaxi-Dienst in San Francisco mit sofortiger Wirkung einzustellen. Grund hierfür ist ein Verbot der Verkehrsbehörde von Kalifornien, die den Einsatz der autonomen Fahrzeuge aus Gründen der fehlenden Sicherheit für den öffentlichen Straßenverkehr nicht länger duldet. Die notwendige Erlaubnis wurde dem Unternehmen entzogen und eine Rückkehr in den kommerziellen Taxidienst ist vorerst nicht möglich.

Die Vorwürfe gegen Cruise sind vielfältig und schwerwiegend. Die Behörde wirft dem Hersteller vor, falsche Angaben über die Sicherheit der autonomen Technologie gemacht zu haben. Konkrete Details hierzu sind jedoch nicht bekannt. In Bezug auf die Leistung der Fahrzeuge stellt die Verkehrsbehörde fest, dass diese nicht den Standards für den Betrieb im öffentlichen Verkehr entsprechen. Das Verbot wird dabei ohne zeitliche Begrenzung ausgesprochen, es sei denn, Cruise kann nachweisen, dass die nötigen Schritte zur Verbesserung unternommen wurden.

Cruise, eine Tochterfirma des US-Autobauers GM, hatte erst kürzlich zusammen mit der Google-Tochterfirma Waymo die Erlaubnis für einen Robotaxidienst in San Francisco rund um die Uhr erhalten. Doch bereits kurz nach dem Start häuften sich Unfälle mit Cruise-Fahrzeugen. Daraufhin hatte die Verkehrsbehörde angekündigt, die Taxiflotte mit intensiven Prüfungen und einer Halbierung der Fahrzeuge zu überwachen. Die aktuelle Entscheidung der Behörde bedeutet, dass Cruise seine Robotaxis vorerst nicht ohne menschlichen Fahrer einsetzen darf, weder für kostenlose noch bezahlte Fahrten.

Die Untersuchungen der Bundesbehörden für Autosicherheit zeigten besorgniserregende Ergebnisse. Nahezu 600 Unfälle mit Cruise-Fahrzeugen sind in den letzten Monaten passiert, wobei eine Frau bei einem Unfall unter ein Cruise-Fahrzeug geraten ist und von der Feuerwehr befreit werden musste. Die Hintergründe hierfür sind bislang unklar. Cruise gibt an, dass die Frau zuvor von einem anderen Fahrzeug angefahren und dann unter das Cruise-Fahrzeug geschleudert wurde.

San Francisco gilt als eine Vorzeigeregion für den Einsatz von Robotaxis, da fast ein Dutzend Unternehmen ihre Fahrzeuge in diesem Gebiet testen. Cruise und Waymo waren hierbei die ersten Firmen, die eine Lizenz für einen kommerziellen Taxidienst erhalten haben.

Die Übernahme des Start-ups Cruise Automation durch General Motors im Jahr 2016 für eine Milliarde Dollar zeigte die Ambitionen des Unternehmens im Bereich des fahrerlosen Fahrens auf. Jedoch haben viele Unternehmen seitdem ihre Pläne in diesem Sektor zurückgefahren oder sogar aufgegeben. Dies gilt auch für die Fahrdienstleister Uber und Lyft, die ihre Einheiten für autonomes Fahren verkauft haben.

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