Der Automobilzulieferer Continental arbeitet künftig an Künstlicher Intelligenz (KI) in enger Zusammenarbeit mit dem US-Giganten Google, wie Philipp von Hirschheydt, CEO für den Konzernbereich Automotive Group, auf der IAA Mobility in München verlauten ließ.
Ziel der Partnerschaft ist es, Anwendungen von Google Cloud direkt in den Fahrzeugrechner zu integrieren, die dem Fahrer später die Möglichkeit geben sollen, mit der Stimme Informationen zum Beispiel zu Sehenswürdigkeiten, Reifendruck oder auch zum Auto selbst zu erfragen, statt im Menü suchen zu müssen.
Von Hirschheydt betonte, dass dank des Smart-Cockpit-Hochleistungsrechner die Serienreife in nur 18 Monaten Entwicklungszeit möglich sei. Durch die KI soll nicht nur Komfort geschaffen, sondern laut Mitteilung auch die Sicherheit erhöht werden, da solch ein System lernfähig und Nachfragen erlaubend sei. Mit ähnlichen Projekten befassten sich unter anderem Mercedes-Benz und Volkswagen. Bei letzterem baute die Volkswagen-Softwaresparte Cariad kürzlich den saarländischen KI-Spezialisten Paragon Semvox ein, um eine KI-basierte Sprachsteuerung weiterzuentwickeln, die aller Voraussicht nach auch auf Mimik und Augenbewegungen der User reagieren wird können.
Conti ist, nach eigenen Angaben, der erste Zulieferer überhaupt, der anden Thema KI in eine Kooperation mit Google eintritt. Die Aktie des Automobilzulieferer profitierte an der Börse von dem Zukunftsprojekt, stieg zeitweise um 1,49 Prozent auf 68,34 Euro. Darüber hinaus hat Continental Gruppenchef von Hirschheydt auf der IAA in München versprochen, den Anteil von Recycling-Material in der Reifenherstellung in den nächsten Jahren massiv zu erhöhen. Als Ziel ist eine Quote von 40 Prozent bis 2030 und eine vollständige Herstellung mit Materialien aus der Kreislaufwirtschaft bis 2050 anvisiert.
