Der niederländische Halbleiterausrüster ASML verzeichnete im dritten Quartal einen deutlich niedrigeren Auftragseingang als erwartet und passt seine Umsatz- sowie Margenvorhersagen für 2025 nach unten. Der Nettoumsatz im Quartal betrug 7,5 Milliarden Euro, ein Anstieg von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr, und übertraf damit die Analystenerwartungen von etwa 36 Milliarden Euro jährlich. Trotz dieses Umsatzwachstums sank der Auftragseingang im Vergleich zum Vorquartal um mehr als die Hälfte auf 2,63 Milliarden Euro, während Experten mit etwa dem Doppelten gerechnet hatten.
Die Bruttomarge von ASML fiel im dritten Quartal auf 51 bis 53 Prozent, leicht unter den vorherigen 54 bis 56 Prozent, blieb jedoch über den Marktprognosen von knapp 54 Prozent. Der Gewinn stieg um fast ein Drittel auf 2,08 Milliarden Euro und übertraf ebenfalls die Erwartungen der Analysten.
Die enttäuschenden Zahlen führten zu erheblichen Kursverlusten. An der EURONEXT verlor die ASML-Aktie bis zum Handelsschluss 15,64 Prozent und fiel damit auf 668,10 Euro. Dieser starke Kursrückgang reflektiert die Sorgen über die gesenkten Umsatzprognosen und die schwächelnde Auftragslage, die den gesamten Halbleitersektor belasteten. ASML lag zuletzt 12 Prozent im Minus, während andere europäische Technologietitel wie Infineon und SAP ebenfalls deutliche Verluste hinnehmen mussten.
Die Senkung der Prognosen und negative Nachrichten aus den USA verstärkten den Abwärtstrend. Analysten von JPMorgan und Jefferies äußerten sich kritisch über die Auftragsrückgänge, bleiben jedoch optimistisch hinsichtlich der langfristigen Perspektiven von ASML. Sie bewerten die Aktie weiterhin positiv und setzen Kursziele von 1.260 beziehungsweise 1.100 Euro, die erhebliches Potenzial einräumen.
Neben den internen Herausforderungen sieht sich ASML mit globalen Marktrisiken konfrontiert, darunter mögliche Exportbeschränkungen für KI-fähige Chips in einigen Ländern. Diese geopolitischen Spannungen und die Anpassung der Förderquoten durch die OPEC haben das Vertrauen der Investoren zusätzlich erschüttert.