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Auf der Flucht, aber noch da: Ex-Wirecard-Chef Marsalek meldet sich über Anwalt bei Gericht!
Seit der Wirecard-Skandal aufflog, ist Jan Marsalek auf der Flucht und hat sich nun über seinen Anwalt gemeldet

Der Wirecard-Skandal hat lange Zeit das Interesse der Öffentlichkeit gefesselt.
Seit dem Aus des Bezahldienstleisters ist Jan Marsalek auf der Flucht. Nun hat der ehemalige Manager über seinen Anwalt mit dem Landgericht München I Kontakt aufgenommen.
In einem Schriftstück, das von einem Gerichtssprecher bestätigt wurde, äußerte er sich zu dem Drittpartnergeschäft des insolventen Unternehmens – und belastete seine Ex-Kollegen.
Das Drittpartnergeschäft ist eins der Kernthemen des Wirecard-Prozesses, der gegen den früheren Konzernchef Markus Braun läuft. Marsalek gab demnach zu verstehen, dass es existiert habe, die Staatsanwaltschaft geht jedoch davon aus, dass es nicht existierte.
Er machte dem Gericht zufolge auch Angaben über den Mitangeklagten Oliver Bellenhaus, der als Kronzeuge für die Anklage fungiert. Bellenhaus’ Verteidiger betonte, dass man nicht alles glauben müsse, was geschrieben und gesagt werde.Markus Braun und die zwei Mitangeklagten stehen unter anderem wegen bandenmäßigen Betrugs vor Gericht. Ihnen drohen lange Haftstrafen. Braun behauptet, dass das Drittpartnergeschäft existiert habe, doch er macht Jan Marsalek verantwortlich für den Zusammenbruch des Unternehmens.
Dieser befindet sich seitdem auf der Flucht und wird vermutlich in Russland anzutreffen sein.Seit Monaten wird am Landgericht München I in Sachen Wirecard verhandelt. Der Wirecard-Skandal ist einer der größten Wirtschaftsskandale der Bundesrepublik: Braun und die anderen beteiligten Wirecard-Chefs sollen über Jahre hinweg Scheingeschäfte in Milliardenhöhe getätigt und Krediteerschwindelt haben.