Pharma
Johnson & Johnson senkt Gewinnziel für 2024 aufgrund von Übernahmekosten
Johnson & Johnson senkt Gewinnziel für 2023 – Übernahmekosten belasten Pharma- und Medizintechnikkonzern.
Der Pharma- und Medizintechnikkonzern Johnson & Johnson (J&J) hat sein Gewinnziel für das laufende Jahr gesenkt. Grund dafür sind die hohen Kosten für Übernahmen, insbesondere die milliardenschwere Akquisition des US-Medizintechnikherstellers Shockwave. Trotz dieser Kosten zeigt sich J&J optimistischer hinsichtlich der Umsatzentwicklung.
Der Konzern erwartet nun für 2024 einen bereinigten operativen Gewinn von 10,00 bis 10,10 US-Dollar je Aktie. Im April hatte J&J noch eine Prognose für die Gewinnspanne von 10,60 bis 10,75 Dollar gegeben. Die Kosten für die Übernahmen übersteigen den Gewinnbeitrag durch eine verbesserte Leistung deutlich.
Im zweiten Quartal erzielte Johnson & Johnson nach Steuern knapp 4,7 Milliarden Dollar (4,3 Mrd Euro), was einem Rückgang von fast 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Bereinigt um Sondereffekte stieg der Gewinn je Aktie jedoch um zehn Prozent auf 2,82 Dollar, was die Erwartungen der Analysten übertraf. Der Umsatz kletterte im gleichen Zeitraum um 4,3 Prozent auf gut 22,4 Milliarden Dollar.
Für das Gesamtjahr rechnet Johnson & Johnson nun mit einem Erlösanstieg auf 89,2 bis 89,6 Milliarden Dollar. Zuvor hatte das Unternehmen bis zu 89,1 Milliarden Dollar angepeilt. Im Juni übernahm J&J die Biotechfirma Proteologix und im Juli die Rechte für den bispezifischen Antikörper NM26 von Numab Therapeutics.
Vergangenes Jahr trennte sich Johnson & Johnson von seinem Konsumgütergeschäft mit Marken wie Carefree und Neutrogena und gliederte es unter dem Namen Kenvue aus. Dies soll den Fokus auf Produkte mit höheren Margen verstärken. Angesichts des baldigen Wegfalls des Patentschutzes für das Psoriasis-Medikament Stelara in Europa steht der Konzern jedoch vor zunehmender Konkurrenz durch Nachahmermittel. Stelara gilt als einer der wichtigsten Kassenschlager des US-Konzerns.
Johnson & Johnson strebt zudem weiterhin eine Einigung mit Klägern an, die gesundheitliche Schäden durch asbestbelastete Talkumpuder geltend machen. J&J bietet den Betroffenen nun einen Vergleich im Volumen von rund 11 Milliarden US-Dollar (10,3 Mrd Euro) an. Zwei frühere Versuche einer Einigung scheiterten, da die Kläger mehr Geld forderten. Die Klagen beziehen sich vor allem auf das Körperpuder "Baby Powder", das von vielen Frauen für Erkrankungen an Eierstockkrebs verantwortlich gemacht wird. Auch andere Hersteller von Baby-, Fuß- und anderen Pudern in den USA stehen vor ähnlichen Klagen wegen gesundheitsschädlicher Inhaltsstoffe.
Die Aktie von Johnson & Johnson schloss an der NYSE um 3,69 Prozent höher bei 156,58 US-Dollar.