Fresenius zeigt sich zuversichtlicher hinsichtlich der Ergebnisentwicklung

3.11.2023, 09:00

Aufgrund positiver Entwicklungen bei Kabi und Helios zeigt sich Fresenius zunehmend optimistisch bei den Jahresergebnissen

Der Gesundheitskonzern Fresenius kann dank der positiven Entwicklung seiner beiden Operating Companies Kabi und Helios eine optimistischere Prognose für die Ergebnisentwicklung im Gesamtjahr 2023 abgeben. Ursprünglich hatte der DAX-Konzern in Aussicht gestellt, dass das EBIT vor Sondereinflüssen in etwa stabil bleiben oder im mittleren einstelligen Prozentbereich zurückgehen würde. Nun rechnet Fresenius damit, dass das EBIT vor Sondereinflüssen währungsbereinigt stabil bleiben wird. Auch die Umsatzprognose behält ihre Gültigkeit, da der Konzernumsatz organisch weiterhin im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen soll.

Im Zeitraum von Juli bis September konnte Fresenius den Konzernumsatz um6 Prozent in währungsbereinigter Form auf 5,518 Milliarden Euro steigern. Die Analysten hatten im Durchschnitt einen Umsatz von 5,533 Milliarden Euro erwartet. Auch das EBIT vor Sondereinflüssen legte um10 Prozent in währungsbereinigter Form auf 519 Millionen Euro zu, während die Analysten im Schnitt nur von einem EBIT von 494 Millionen Euro ausgingen.

"Fresenius hat ein hervorragendes drittes Quartal2023 hingelegt", sagte Vorstandsvorsitzender Michael Sen. "Wir haben in allen Bereichen unseres Programms '#FutureFresenius' Fortschritte gemacht, unter anderem bei der Vereinfachung unserer Unternehmensstruktur, und liegen mit unseren Kosteneinsparungen deutlich über unseren Zielen für das Gesamtjahr 2023."

Der Prozess der Dekonsolidierung der Fresenius-Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) befindet sich in der Endphase. Das Oberlandesgericht Bamberg hat dem Freigabeantrag, den Fresenius Medical Care aufgrund der gegen den Rechtsformwechsel in eine Aktiengesellschaft erhobenen Klagen gestellt hatte, vollumfänglich stattgegeben. Somit kann der Rechtsformwechsel in das Handelsregister eingetragen werden.

Fresenius rechnet damit, dass die Dekonsolidierung im Dezember vollzogen wird und die Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA anschließend als Fresenius Medical Care AG auftritt. Durch diesen Beschluss der außerordentlichen Hauptversammlung im Juli wird die Rechnungslegungsvorschrift IFRS5 angewendet. Somit wird FMC zum ersten Mal im dritten Quartal als separater Posten im Fresenius-Konzernabschluss ausgewiesen. Zur Vergleichbarkeit wurden die Vorjahreszahlen entsprechend angepasst.

Bei Fresenius ist noch keine Entscheidung getroffen worden, ob aufgrund der staatlichen Energiehilfen, die für die Kliniktochter Helios in Anspruch genommen wurden, auf eine Dividende für das Jahr 2023 verzichtet wird. Vorstandsvorsitzender Michael Sen betonte in einer Telefonkonferenz mit Journalisten bei der Veröffentlichung der Drittquartalszahlen erneut, dass stets das Wohl der Anteilseigner im Vordergrund stehe. Die Entscheidung werde sorgfältig getroffen und die Interessen aller Stakeholder, einschließlich des Ankeraktionärs Else Kröner Fresenius-Stiftung, würden berücksichtigt.

Sen versprach eine zeitnahe Entscheidung und erklärte, dass die Prüfung, einschließlich der Auslegung und Verfassungskonformität des Gesetzes zur Einführung von Preisbremsen für leitungsgebundenes Erdgas und Wärme, im Gange sei. Diese Bestimmung besagt, dass Krankenhausbetreiber, die mehr als 50 Millionen Euro Staatshilfe erhalten, für das Jahr 2023 keine Boni und Dividenden zahlen dürfen. Für Helios beläuft sich die Staatshilfe bereits in der ersten Jahreshälfte auf 88 Millionen Euro. Einige Analysten haben darauf hingewiesen, dass Fresenius die einbehaltenden Finanzmittel stattdessen in die Schuldentilgung stecken könnte. Allerdings verfolgt Fresenius eine progressive Dividendenpolitik, die vorsieht, dass die Dividende im Einklang mit dem währungsbereinigten Wachstum des Ergebnisses je Aktie erhöht oder mindestens auf dem Niveau des Vorjahres gehalten wird.

Für das Jahr2022 wurde den Aktionären trotz eines Gewinnrückgangs eine unveränderte Dividende von 92 Cent ausgezahlt. Die Fresenius-Aktie legte im XETRA-Handel um 5,84 Prozent auf 25,72 Euro zu.

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