Pharma
Engpässe bei Ozempic: Novo Nordisk warnt vor Lieferproblemen
Die Lieferengpässe beim Diabetesmedikament Ozempic verschärfen sich in Deutschland weiter.
Das Diabetesmedikament Ozempic ist in Deutschland derzeit kaum verfügbar. Der Hersteller Novo Nordisk rechnet in den kommenden Wochen mit weiteren Lieferengpässen, wie das Unternehmen auf Anfrage des Bayerischen Rundfunks bestätigte. Das ursprünglich für Diabetiker entwickelte Präparat hat in den letzten Jahren auch als Abnehmspritze große Bekanntheit erlangt, was zu einer stark gestiegenen Nachfrage führte.
Ozempic, das seit 2018 auf dem Markt ist, zügelt den Appetit, indem es den Verdauungsprozess verlangsamt, sodass der Speisebrei länger im Magen bleibt. Angesichts der zunehmenden Beliebtheit des Medikaments als Mittel zur Gewichtsreduktion hat Novo Nordisk im Jahr 2023 eine speziell für Adipositaspatienten entwickelte Variante namens Wegovy eingeführt. Diese funktioniert auf die gleiche Weise wie Ozempic, ist jedoch teurer. In Deutschland kostet Ozempic je nach Dosierung zwischen 80 und 217 Euro, während für Wegovy pro Monat zwischen 172 und 302 Euro fällig werden.
Es gibt Spekulationen, dass Novo Nordisk die Produktion von Wegovy priorisiert und daher die Herstellung von Ozempic vernachlässigt, um höhere Gewinne zu erzielen. Zudem könnte das Unternehmen Märkte bevorzugen, in denen höhere Preise durchsetzbar sind. Novo Nordisk äußerte sich nicht zu diesen Vermutungen, betonte jedoch, dass man intensiv in den Ausbau der Produktionskapazitäten investiere. Trotz einer Steigerung der Lieferungen um rund 50 Prozent im Jahr 2023 konnte die hohe Nachfrage in Deutschland bislang nicht gedeckt werden.