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13.11.2023, 08:00

Jahresendrally-Potenzial: Fokus auf Intel, Deutsche Börse und Alibaba

Fondsmanager David Wehner nutzte die jüngsten Marktkorrekturen, um sein Portfolio umzuschichten.

Die anhaltende Durststrecke an den Aktienmärkten scheint vorerst vorbei zu sein. Nach nervenaufreibenden Monaten konnten bedeutende Aktienmarkt-Indizes ihre Tiefstände von Ende Oktober hinter sich lassen und sich nach oben aufschwingen. Die vergangene Handelswoche war eine der stärksten des Jahres. Zurückblickend war Ende Oktober von extremer Angst an den Kapitalmärkten geprägt. Die Renditen für zehnjährige US-Staatsanleihen schossen zeitweise über 5% und der Israelkrieg führte zu erhöhter Risikoaversion bei Investoren.

Aktive Fondsmanager reduzierten daraufhin ihre Aktien-Allokation und führten Absicherungsstrategien ein. Diese Konstellation bildete letztendlich den Grundstein für die starke Aktienmarktrally der vergangenen Handelstage. Wichtige Unterstützungsmarken wurden getestet, aber letztendlich gehalten. Zudem signalisierten die Zentralbanken in den vergangenen Wochen, vorerst keine weitere Zinserhöhung vorzunehmen. Für Investoren ist dies ein wichtiges Signal, begleitet von steigenden Aktienkursen.

Grundsätzlich befinden wir uns in einem Jahrzehnt der Multikrisen und daher müssen Anlagestrategien flexibel sein. Im Dynamik-Depot nutze ich die Volatilität an den Kapitalmärkten, indem ich zwischen Aktien, Renten und Gold allokiere. Dadurch konnte das Depot den erhöhten Risiken trotzen und größere Verluste vermeiden, ohne dabei auf eine kapitalmarktgerechte Wertentwicklung zu verzichten. Daher befindet sich das Dynamik-Depot trotz einer defensiven Ausrichtung nahe seiner Höchststände.

Die Tiefstände Ende Oktober wurden genutzt, um die Allokation anzupassen. Auf der Rentenseite wurde die Duration weiter erhöht, durch eine Erhöhung des Anteils der beiden Anleihen-ETFs. Diese bilden das Segment Staatsanleihen ab, die in Euro denominiert sind und über sieben bis zehn beziehungsweise 15 bis 30 Jahre laufen. Die Investition wurde aus freier Liquidität im Dynamik-Depot getätigt. Das hohe Renditeniveau in den vergangenen Wochen war für mich eine klare Gelegenheit. Sollten die Kapitalmärkte einen wirtschaftlichen Abschwung oder eine Rezession einpreisen, würden die Renditen lang laufender Staatsanleihen sinken und die Kurse der ETFs steigen.

Auch auf der Aktienseite wurden Anpassungen vorgenommen, durch die Nutzung von Opportunitäten während der Korrektur an den Märkten. Dadurch wurden die Aktien von Intel, Apple und der Deutschen Börse neu in das Depot aufgenommen. Dabei spielte die Finanzkennzahl "freier Cashflow je Aktie" eine wichtige Rolle im Bewertungsprozess. Diese Aktien trugen direkt zu einer Performancesteigerung bei. Der Kurs von Intel stieg um über 10% seit der Aufnahme ins Depot, während Apple eine Wertentwicklung von über6% und die Deutsche Börse einen Kursgewinn von über5% aufweisen.

Die Experten der Musterdepots schreiben im wöchentlichen Wechsel über ihre Sicht auf die Märkte. Ihre Beiträge stellen keine Anlageberatung dar und geben keine Empfehlungen zum Kauf bestimmter Wertpapiere. Sie dienen lediglich als Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien. Hier geht es zur Musterdepot-Seite, wo Leser den Profis quasi live über die Schulter schauen können. Es gibt das "Zukunfts-Depot" von Laetitia-Zarah Gerbes (Acatis Investment), das "Nachhaltigkeits-Depot" von Gabriele Hartmann (Perspektive Asset Management) und das "Dynamik-Depot" von David Wehner (Do Investment).

Insgesamt wurde die Gewichtung des Aktienanteils im Dynamik-Depot sukzessive erhöht. Zudem wurde China mit dem ETF Xtrackers CSI 300 Swap UCITS und der Aktie von Alibaba ins Portfolio aufgenommen. Damit möchte ich von potenziellen geldpolitischen Stimulierungen in der chinesischen Wirtschaft profitieren.

Die letzten Handelswochen des Jahres stehen bevor und die Frage lautet: Kommt die Jahresendrally oder nicht? Meine Prognose lautet: Ja, aber noch nicht jetzt. Ich gehe von einer weiteren Korrektur an den Kapitalmärkten aus, bevor die "Santa-Rally" im Dezember startet. Knecht Ruprecht hat in diesem Jahr keine Chance. Zwei Jahre in Folge mit einer negativen Aktienmarkt-Entwicklung sind ungewöhnlich und in den vergangenen 80 Kapitalmarktjahren extrem selten vorgekommen.

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