Die Federal Trade Commission (FTC) hat einstimmig beschlossen, die geplante 4-Milliarden-Dollar-Übernahme von Mattress Firm durch Tempur Sealy zu blockieren. Die Regulierungsbehörde äußerte Bedenken hinsichtlich des Wettbewerbs und der Preisgestaltung und stellte somit einen lang geplanten Bettendeal infrage.

Am Dienstag teilte die FTC mit, dass sie eine Verwaltungsklage eingereicht und eine Klage vor einem Bundesgericht autorisiert habe, um das Geschäft zu blockieren. Zudem genehmigte sie den Mitarbeitern, eine einstweilige Verfügung und eine vorläufige Verfügung zu beantragen. Diese Entscheidung fällt in eine Zeit, in der die Behörde eine aggressivere Haltung gegenüber der Durchsetzung des Kartellrechts einnimmt.

Die FTC argumentiert, dass die Übernahme von Mattress Firm dem weltweit größten Matratzenlieferanten und -hersteller die Möglichkeit und den Anreiz geben würde, den Wettbewerb zu unterdrücken und die Preise für Millionen von Verbrauchern zu erhöhen.

„Die vorgeschlagene vertikale Übernahme würde Tempur Sealys Produktions- und Lieferoperationen mit Mattress Firms umfangreichem Einzelhandelsnetzwerk verschmelzen und dem kombinierten Unternehmen enorme Macht über mehrere Teile der Matratzen-Lieferkette geben“, so die FTC.

Tempur Sealy reagierte auf die Herausforderung der FTC und erklärte, dass Mattress Firm nur einen kleinen Teil der US-amerikanischen Einzelhandelsgeschäfte ausmacht, in denen Bettwaren gekauft werden können. Das Unternehmen betonte zudem, dass stationäre Einzelhändler und Direktvertriebsmarken jährlich Millionen von Bettwaren online verkaufen und dass die Gewerkschaften der Mitarbeiter keine Einwände gegen die Übernahme erhoben hätten.

Tempur Sealy zeigte sich zuversichtlich, dass ein erfolgreicher Rechtsstreit den Abschluss des Deals Ende 2024 oder Anfang 2025 ermöglichen würde.

Die FTC führte in mehreren Dokumenten aus, dass Tempur Sealy plant, den Zugang von Wettbewerbern zu den von Mattress Firm betriebenen Geschäften zu beschränken. Dies könnte die Fähigkeit der Rivalen beeinträchtigen, auf dem Markt zu konkurrieren, und möglicherweise dazu führen, dass konkurrierende Lieferanten die Produktion reduzieren, Fabriken schließen und Mitarbeiter entlassen.

„Durch E-Mails, Präsentationen und andere Deal-Dokumente hat Tempur Sealy deutlich gemacht, dass die Übernahme von Mattress Firm dazu gedacht ist, Konkurrenten auszubremsen und den Markt zu dominieren“, sagte Henry Liu, Direktor des FTC-Wettbewerbsbüros.

Die Klage und der Antrag auf vorläufigen Rechtsschutz werden beim US-Bezirksgericht für den südlichen Bezirk von Texas eingereicht, um den Deal zu stoppen.

Als die Übernahme letztes Jahr angekündigt wurde, erklärten die Unternehmen, dass die Transaktion die Umsätze von Tempur Sealy steigern würde, da gestiegene Kosten für Materialien, Logistik und Arbeit die Branche belasten. Tempur Sealy und Mattress Firm hatten zwei Jahre lang verhandelt, bevor sie zu einer Einigung kamen.

Tempur Sealy CEO Scott Thompson hatte in einer Investorenkonferenz erklärt, dass das Unternehmen wahrscheinlich Aktienrückkäufe in Betracht ziehen würde, falls der Deal nicht zustande kommt.