Economics

Wie Elon Musk mit Starlink die Welt umkrempelt – und welche Türen sich öffnen

Starlink ist mehr als nur schnelles Internet: Wie der milliardenschwere Elon Musk politische Hürden überwindet und globale Märkte erobert

Eulerpool News 30. Dez. 2024, 07:02

Elon Musk, ein Name, der oft mit bahnbrechender Technologie und unerhörtem Geschäftssinn verbunden wird, spielt mittlerweile auch auf der politischen Bühne eine bedeutende Rolle. Sein Satelliten-Internetdienst Starlink hat die Art und Weise, wie Länder über Telekommunikation denken, revolutioniert – und zwingt Regierungen, ihre eigenen Regeln zu überdenken. Besonders deutlich wird dies in Südafrika, Musks Heimatland, wo regulatorische Hürden plötzlich wackeln.

Ein Anruf aus Pretoria: Südafrika will Musk, Musk will Südafrika

35 Jahre nachdem Musk Südafrika verließ, um in Nordamerika sein Glück zu suchen, klopft jetzt der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa bei ihm an. Es geht um viel – Investitionen von Tesla, Batteriefabriken und Jobs. Im Gegenzug soll die südafrikanische Regierung ihre strengen Vorgaben für den Betrieb von Starlink lockern, insbesondere die 30%-Quote für Black Ownership. Dieser regulatorische Stolperstein, ein Symbol der Nach-Apartheid-Ära, verhindert derzeit, dass Musks Satelliten die südafrikanische Bevölkerung offiziell versorgen dürfen.

Doch die Regierung scheint gesprächsbereit. Für Südafrika könnte das der Durchbruch sein, um abgelegene Regionen mit Breitbandinternet zu versorgen. Der Kommunikationsminister Solly Malatsi verhandelt bereits über kreative Lösungen – möglicherweise in Form von Investitionen statt direkter Eigentumsanteile.

Globale Dominanz: Wie Starlink politische Widerstände überwindet

Starlink ist längst kein lokales Phänomen mehr. Mit mehr als 7.000 Satelliten im Orbit deckt SpaceX mittlerweile über 100 Länder ab. Allein in diesem Jahr kamen über 20 neue Märkte hinzu, darunter Ghana und Argentinien. Das Erfolgsgeheimnis? Eine Mischung aus technologischen Fortschritten, aggressiver Marktstrategie und – zunehmend – politischem Einfluss.

Wo Starlink einzieht, wird oft Druck auf Regulierungsbehörden ausgeübt. In der Vergangenheit blockierten Länder wie Indonesien oder die Philippinen den Dienst durch Bürokratie und Eigentumsvorgaben. Doch Musks wachsender Einfluss – nicht zuletzt durch seine Rolle als Berater des US-Präsidenten Donald Trump – verändert das Spiel. Länder sehen zunehmend den wirtschaftlichen Nutzen in der Zusammenarbeit mit Musk, selbst wenn das bedeutet, langjährige Regeln zu lockern.

Widerstand schwindet – außer in Taiwan

Während viele Regierungen kapitulieren, bleibt Taiwan skeptisch. Musks frühere Äußerungen, Taiwan solle ein „Sonderverwaltungsgebiet“ Chinas werden, haben dort für Unmut gesorgt. Taiwan sieht Starlink als potenzielles Risiko für die nationale Sicherheit. Dennoch sind Alternativen wie OneWeb oder Amazons Kuiper-Projekt derzeit nicht ausreichend, um Taiwans militärische Anforderungen zu erfüllen. Eine Lösung ist nicht in Sicht.

Die Schattenseiten von Starlink: Datenschutz und lokale Konkurrenz

Musks Einfluss bleibt jedoch nicht unumstritten. In Ländern wie Kenia haben lokale Anbieter wie Safaricom Beschwerden eingereicht und werfen SpaceX vor, unfairen Wettbewerb zu betreiben. Außerdem gibt es Bedenken bezüglich der Datensicherheit. Kritiker warnen davor, dass Starlink, ohne lokale Gateways, schwerer zu kontrollieren sei – ein Risiko für Staaten, die ihre Telekommunikationsinfrastruktur unter eigener Kontrolle behalten wollen.

Doch für viele Gemeinden überwiegt der Nutzen. In Kenia kauften lokale Behörden Starlink-Ausrüstung für Krankenhäuser in abgelegenen Gebieten, da das System sowohl schneller als auch günstiger ist als die Konkurrenz. „Die Installation ist kinderleicht, und die Geschwindigkeit ist zehnmal besser“, so ein lokaler Beamter.

Ein Imperium auf der Überholspur

Während Wettbewerber wie OneWeb und Amazons Kuiper-Projekt noch in den Kinderschuhen stecken, dominiert Starlink die Märkte. Musks Unternehmen hat einen Vorsprung, der nicht nur auf Technologie, sondern auch auf politischem Kalkül basiert. In Ländern wie Argentinien und Indonesien sind Regierungen bereit, Regulierungen zu ändern, um Musks Interesse zu gewinnen – oft ohne die versprochenen Investitionen in vollem Umfang zu sehen.

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