Varta steigt um 81 % nach Porsche-Vertrag: Hoffnung trotz Restrukturierungskrise

10.10.2024, 08:00

Durch die Kooperation mit Porsche erzielt Varta einen erheblichen Kursanstieg, während gleichzeitig strukturelle Herausforderungen und Kritik an der Restrukturierungsstrategie das Vertrauen der Altaktionäre belasten.

Eulerpool News 10. Okt. 2024, 08:00

Die Aktie des deutschen Batterieherstellers Varta setzte am Mittwoch ihre beeindruckende Erholungsrally fort und schloss über XETRA bei 3,358 Euro, was einem Anstieg von 81,32 % entspricht. Der rasante Kursanstieg resultiert aus der Unterzeichnung eines Vertrags mit dem Sportwagenhersteller Porsche AG, der eine Mehrheitsbeteiligung an Varta-Tochter V4Drive Battery GmbH vorsieht.

Mit dieser Partnerschaft stärkt Varta seine Position im Bereich großformatiger Lithium-Ionen-Zellen, einer Schlüsseltechnologie für moderne Elektrofahrzeuge. Zur Umsetzung des Investments ist eine Kapitalerhöhung bei der Tochtergesellschaft geplant, was die finanzielle Basis des Unternehmens weiter festigen soll. Diese Entwicklung folgt auf die Ankündigung am Montag, dass wesentliche Verträge mit Finanzierern und Investoren abgeschlossen wurden, sowie einer kurzfristigen Brückenfinanzierung – ein weiterer Meilenstein im Rahmen des Sanierungskonzepts von Varta.

Trotz dieser positiven Schritte bleibt Varta in finanziellen Schwierigkeiten. Analyst Thomas Wissler von MWB Research lobte die Maßnahmen zur Stabilisierung der finanziellen Situation, kritisierte jedoch den Restrukturierungsplan, insbesondere die Behandlung der Altaktionäre. Die vorgeschlagene Kapitalherabsetzung auf Null ohne Entschädigung habe zu erheblichen Gegenreaktionen geführt und biete den verbleibenden Aktionären kaum Vorteile. Aufgrund dieser Kontroversen hält Wissler an seinem Votum „Verkaufen“ mit einem Kursziel von null Euro fest.

Der dramatische Kursanstieg zeigt, dass Varta durch strategische Partnerschaften wie die mit Porsche Vertrauen bei Investoren gewinnen kann. Dennoch bleiben die fundamentalen Probleme der Restrukturierung ungelöst, was die Zukunft des Unternehmens weiterhin unsicher macht. Die positiven Signale aus dem MENA-Geschäft und die neuen Investitionen stehen im Kontrast zu den internen Herausforderungen, die das Vertrauen der Altaktionäre erschüttern.

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