Business
UBS verkauft Swisscard-Anteile an American Express und richtet Kreditkartengeschäft neu aus
UBS veräußert ihre 50-Prozent-Beteiligung an Swisscard an American Express, das damit alleiniger Eigentümer wird, während UBS ihr Kreditkartengeschäft in der Schweiz neu ausrichtet.
Die UBS veräußert ihre 50-prozentige Beteiligung an der Kreditkarten-Herausgeberin Swisscard an die American Express Swiss Holdings GmbH (Amex), wodurch Amex alleinige Eigentümerin wird. Dieses Joint Venture, das ursprünglich zwischen American Express und der Credit Suisse bestand, gelangte durch die Übernahme der Credit Suisse zur UBS.
Für die Kunden der Credit Suisse ändert sich vorerst nichts: Die unter der Marke Credit Suisse vertriebenen Kreditkartenportfolios werden auf die UBS übertragen. Gleichzeitig wird Swisscard weiterhin Kreditkarten unter den Lizenzen von American Express, Mastercard und Visa herausgeben.
Die Entscheidung der UBS, sich aus Swisscard zurückzuziehen, folgt auf die Nichtverlängerung der bestehenden Vereinbarung zwischen der Credit Suisse und American Express nach der Übernahme. UBS betont jedoch ihr uneingeschränktes Bekenntnis zum eigenen Kreditkartengeschäft und plant, den ehemaligen Kunden der Credit Suisse künftig die Palette an UBS-Kreditkarten und -Dienstleistungen anzubieten. Die Ausgabe von Kreditkarten über Swisscard passe nicht zu den bestehenden betrieblichen Abläufen und strategischen Prioritäten der UBS als Rechtsnachfolgerin der Credit Suisse.
American Express unterstreicht derweil ihr Engagement am Standort Schweiz und beabsichtigt, das Geschäft von Swisscard weiter auszubauen. Händler können die von Swisscard ausgegebenen Karten wie gewohnt akzeptieren.
Swisscard selbst gibt keine genauen Geschäftszahlen bekannt, weist jedoch darauf hin, dass über 650 Mitarbeitende beschäftigt sind und mehr als 400.000 Nutzer die Swisscard-App verwenden. Das Unternehmen bietet eine breite Palette von 31 verschiedenen Karten für Privatkunden und 23 Karten für Firmenkunden an, darunter Produkte von Amex, Mastercard, Visa sowie Marken wie Credit Suisse und Swiss.
Der Schweizer Kreditkartenmarkt ist hart umkämpft, mit Anbietern wie SIX, Bonuscard, Cembra Money Bank, PostFinance, Corner Card und UBS selbst. Laut dem Swiss Payment Monitor 2024 folgen Kreditkarten beim Umsatz auf Platz zwei hinter der dominierenden Debitkarte. Rund 20 Prozent der Gesamtausgaben werden mit Kreditkarten getätigt, während mobiles Bezahlen mittlerweile ähnlich viel Umsatz generiert.
An der Börse reagierten die Aktien der UBS mit einem Rückgang von 1,55 Prozent auf 28,02 Franken. Die Papiere von American Express verloren im New Yorker Handel zeitweise 2,53 Prozent und notierten bei 269,87 US-Dollar.