Am Donnerstag führte eine technische Störung bei der Deutschen Flugsicherung zu erheblichen Verzögerungen und Ausfällen im gesamten deutschen Luftraum. Besonders betroffen war der größte deutsche Flughafen in Frankfurt, wo bis Freitagnachmittag rund 100 Flüge gestrichen wurden. Auch Berlin, Düsseldorf und Stuttgart litten unter den Auswirkungen der Störung, die am Morgen gegen 9.00 Uhr begann.
Die Ursache der Beeinträchtigung lag in einem Ausfall von Flugplandaten und Wetterinformationen, was bundesweit zu unterschiedlichen Verspätungen führte. Obwohl die Systeme seit 10.25 Uhr wieder laufen, sind die Folgen für die Passagiere am Freitag noch spürbar. Fraport, der Betreiber des Frankfurter Flughafens, meldete, dass mehr als 1.300 Starts und Landungen geplant sind, jedoch weiterhin mit Verspätungen und möglichen weiteren Flugstreichungen zu rechnen ist. Ein Sprecher von Fraport riet den Reisenden, den Flugstatus regelmäßig online zu überprüfen und die Ankunftszeit am Flughafen entsprechend anzupassen.
Lufthansa bestätigte ebenfalls vereinzelte Flugausfälle und Verspätungen, betonte jedoch, dass Langstreckenflüge bisher unberührt bleiben. Die Fluggesellschaft erwartet jedoch, dass die Auswirkungen bis Freitag noch spürbar sein könnten. Am Berliner Flughafen kam es vor allem zur Mittagszeit zu maximal einstündigen Verzögerungen, wobei einzelne Flüge nach München und Frankfurt gestrichen wurden.
Die bayerische Staatsregierung forderte schnelle Lösungen, um die entstandenen Probleme zu beheben. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) äußerte sich unzufrieden mit der aktuellen Performance des Münchner Flughafens und appellierte an alle Beteiligten, das Problem umgehend in den Griff zu bekommen. Der Flughafen selbst organisierte ein Informationsgespräch am späten Nachmittag, bei dem Vertreter von Fraport, Lufthansa und der Sicherheitsgesellschaft SGM über kurzfristige Maßnahmen informieren sollten.
Trotz der behobenen Störung betont die Regierung von Oberbayern, dass keine Personalengpässe vorliegen. Insgesamt waren am Flughafen 62 Kontrollspuren in Betrieb, und zwei weitere Spuren wurden modernisiert, um die Kapazitäten zu erhöhen. Dennoch kritisierten Gewerkschaften wie der DGB Bayern die Arbeitsbedingungen, die zu den untragbaren Situationen beitragen.
Am Donnerstag führte die hohe Anzahl gleichzeitiger Anreisen zu einer Überlastung der Sicherheitskontrollen, was zu den langen Wartezeiten und extremen Schlangen führte. Besonders das von Lufthansa genutzte Terminal 2 war betroffen, da viele Passagiere deutlich vor ihren Flügen am Flughafen erschienen.